Kampagne soll Wissen über Diabetes erhöhen und Versorgungslage klären

DÜSSELDORF (iss). Mit einer umfassenden Kampagne unter dem Motto "Was weißt Du über Diabetes?" wollen das Nationale Aktionsforum Diabetes mellitus (NAFDM) und der Deutsche Diabetiker Bund (DDB) zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Informationen über die Versorgungslage von Typ-2-Diabetikern sammeln und den Kenntnisstand der Bevölkerung über die große Volkskrankheit abfragen.

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Um eine neue breite Faktenlage zum Thema zu erhalten, sollen etwa 100 000 Bögen mit 19 Fragen verteilt werden, hinzu kommen spezialisierte Erhebungsblätter für Aktionen in Schulen und Betrieben. Auftakt der Kampagne ist morgen beim "Bücherbummel" auf der Düsseldorfer Einkaufsmeile "Kö". In den nächsten Wochen folgen Straßenbefragungen in Fußgängerzonen und Einkaufszentren quer durch die Republik.

Der Erhebungsbogen enthält Fragen für Menschen, denen bekannt ist, dass sie unter Diabetes Typ 2 leiden, und für die, bei denen das nicht der Fall ist. Zum Informationsstand über die Erkrankung werden beide Gruppen befragt.

Ist der Bogen ausgefüllt, erhalten die Teilnehmer einen Flyer mit den Antworten. Die Ergebnisse der Auswertung sollen im Herbst vorliegen.

"Wenn wir mehr wissen über das Unwissen der Bevölkerung, können wir gezielt Aktionen einleiten", sagte Professor Rüdiger Landgraf vom NAFDM.

Einen möglichen Ansatzpunkt sehen die Organisatoren etwa in der Unkenntnis über den Zusammenhang von Herzinfarkt und Diabetes. Man erhoffe sich gute Argumente für weitere Kampagnen, berichtete einer der Initiatoren der Aktion, Professor Stephan Martin, Ärztlicher Direktor am Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrum am Krankenhaus Düsseldorf-Gerresheim. Das Thema HIV/Aids habe gezeigt, wie viel man mit Aufklärung erreichen kann.

Eine breite Aufklärung tue auch Not, damit mehr Patienten als bisher sich zu ihrer Krankheit bekennen und sich nicht mehr schämen, sagte Martin. Diabetes Typ 2 hafte häufig der Makel des selbst Verschuldeten an. "Es gilt noch das Motto ‚dick, dumm, Diabetes‘, das müssen wir ändern", forderte er.

Leider fehle anders als bei HIV/Aids bei Diabetes in breiten Teilen der Bevölkerung das Problembewusstsein, sagte Dr. Antonius Helou vom Bundesgesundheitsministerium. "Diabetes und andere große Krankheiten haben einen schweren Stand, weil sie maßlos unterschätzt werden", sagte der Ministeriums-Vertreter.

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