Amtliche Einschätzung

„Kein Beleg für Krebs durch Handystrahlen“

Das Bundesamt für Strahlenschutz widerspricht einer US-Studie, der zufolge Handystrahlung das Krebsrisiko beim Menschen generell erhöht.

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SALZGITTER. Nach Einschätzung des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) liefert die kürzlich publizierte Studie des US-amerikanischen National Toxicology Program (NTP) keine aussagekräftigen Belege, dass Handystrahlung das Krebsrisiko beim Menschen erhöht.

Das liege besonders daran, dass die Ratten und Mäuse im Tierversuch am gesamten Körper deutlich höheren Strahlungsintensitäten ausgesetzt waren, als dies im Alltag beim Menschen der Fall ist, so das BfS.

Das Bundesamt geht daher weiter davon aus, dass bei Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte keine negativen gesundheitlichen Auswirkungen durch hochfrequente elektromagnetische Felder von Mobiltelefonen zu erwarten sind.

Die NTP-Studie liefere zwar Hinweise auf einen Zusammenhang starker hochfrequenter elektromagnetischer Felder deutlich oberhalb bestehender Grenzwerte und der Entstehung von Krebs. Die Untersuchung weise aber eine Reihe von Schwächen auf. So sei nicht abschließend geklärt worden, ob bei den hohen Ganzkörperexpositionen womöglich thermischer Stress der Grund für die auffälligen Ergebnisse war.

Da Menschen durch Mobilfunk am gesamten Körper deutlich niedrigeren Strahlungsintensitäten ausgesetzt seien als dies bei den Versuchstieren der Fall war, können dadurch keine relevant erhöhten Körpertemperaturen ausgelöst werden. Messungen zufolge lägen die beim Menschen hervorgerufenen Ganzkörper-Werte aber mindestens drei Größenordnungen (Faktor 1000) unter denen der Versuchstiere.

Die Präsidentin des BfS, Dr. Inge Paulini, betont in der Mitteilung: „Dennoch verbleiben Unsicherheiten in der Risikobewertung von intensiver Nutzung des Handys über viele Jahre. Das BfS arbeitet an der Klärung dieser Fragen.“ (eb/bae)

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