Kinder bringen immer mehr auf die Waage

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NEU-ISENBURG (ug). In der Dekade nach der Wende sind deutsche Schulkinder dicker geworden, und zwar in Ost- und in Westdeutschland gleichermaßen. Allerdings sind Kinder im Osten Deutschlands noch immer seltener übergewichtig und adipös als im Westen.

Neue Zahlen zu Übergewicht bei Kindern hat jetzt eine deutsch-britische Forschergruppe veröffentlicht (J Epidemiol Community Health 62, 2008, 125). Die Forscher haben Daten aus Schuleingangsuntersuchungen und von Elternbefragungen bei über 35 000 Kindern analysiert. Alle Kinder waren im Alter von fünf bis sieben Jahren und stammten sowohl aus ländlichen Regionen als auch aus Städten in Ost- und Westdeutschland.

Die Ergebnisse: 1991 waren 10 Prozent der ostdeutschen Fünf- bis Siebenjährigen übergewichtig, im Jahr 2000 waren es bereits 17,5 Prozent. Im Westen stieg dieser Anteil von 15 Prozent im Jahr 1991 auf 22 Prozent im Jahr 2000.

Ein ähnlich starker Anstieg war in dieser Zeit beim Anteil der adipösen Kinder zu beobachten, und zwar von 2,1 auf 5,7 Prozent im Osten und von 3,6 Prozent 7,6 Prozent im Westen. Ab einem BMI über 25 wurden die Kinder als übergewichtig eingestuft, ab einem BMI über 30 als adipös.

Die Forscher vermuten, dass die Fünf- bis Siebenjährigen in Ostdeutschland zunehmend die Lebensweise ihrer westdeutschen Altersgenossen übernehmen und dadurch dicker werden: Junk Food und wenig Bewegung. Dass Schulkinder in Ostdeutschland trotzdem noch immer seltener übergewichtig als im Westen sind, und zwar sowohl in den Städten wie auch auf dem Lande, hat die Forscher überrascht. Sie hatten erwartet, dass sich die Werte in Ost und West in den zehn Jahren stärker annähern würden. In Studien mit Erwachsenen war eine solche Konvergenz beobachtet worden.

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