Kollagen-Hydrolysat bremst offenbar Gelenkdegeneration

BERLIN (grue). Die Einnahme des Nahrungsergänzungsmittels Kollagen-Hydrolysat kann einer Knorpeldegeneration vorbeugen und Arthrosebeschwerden lindern. Über diesen Effekt hat Dr. Steffen Oesser von der Uni Kiel beim Orthopädiekongreß in Berlin berichtet und ihn anhand von Studien erläutert.

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Die Aminosäuren-Zusammensetzung des Kollagen-Hydrolysats, das vom Unternehmen Gelita als Trinklösung angeboten wird, entspricht der in der Knorpelmatrix. Aus dem Hydrolysat werden nach der Einnahme Kollagen-Fragmente resorbiert und im Gelenkknorpel angereichert.

Dort stimulieren die Fragmente dosisabhängig die Biosynthese von Typ-II-Kollagen, wie Oesser bei einem Symposium des Unternehmens berichtet hat. Der Forscher konnte an Knorpelzellkulturen belegen, daß zugegebenes Kollagen-Hydrolysat die Kollagenproduktion von Zellen im Vergleich zu unbehandelten Zellen um das Zweieinhalbfache steigert.

Aus dem Darm resorbierte und ins Knorpelgewebe aufgenommene Kollagen-Fragmente haben offenbar die gleiche Wirkung wie natürliche Kollagen-Abbauprodukte: Sie stimulieren die Neusynthese von Kollagen und wirken einem Verschleiß der Knorpelmatrix entgegen.

Kultivierte Knorpelzellen produzierten nach Zugabe von Kollagen-Hydrolysat auch mehr Proteoglykane, sagte der Biochemiker. Oesser: "Unter Einwirkung von Kollagen-Hydrolysat werden somit die wichtigsten Bestandteile der extrazellulären Knorpelmatrix hergestellt". Das sei wichtig für die Qualität und Haltbarkeit des Knorpels.

Eingenommenes Kollagen-Hydrolysat beuge daher vermutlich degenerativen Gelenkerkrankungen vor, sagte Oesser. Hinweise darauf gebe es auch aus klinischen Studien, an denen Patienten mit Schmerzen und Steifheit im Knie teilgenommen hatten. Bei einem Teil von ihnen nahmen die Beschwerden deutlich ab.

Und die Belastbarkeit der Gelenkflächen sowie die Festigkeit des umliegenden Gewebes nahmen unter einer mehrmonatigen Therapie mit 10 mg Kollagen-Hydrolysat täglich zu, wie Oesser berichtet hat. Das Nahrungsergänzungsmittel sei zudem gut verträglich und könne von Patienten mit hohem Arthroserisiko, etwa durch Übergewicht, auch präventiv eingenommen werden.

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