Kombi-Therapie für Raucher hat sich bewährt

MÜNCHEN (sto). Wenn man Patienten dazu bewegen möchte, mit dem Rauchen aufzuhören, empfiehlt es sich, die Beratung an die Krankheit anzuknüpfen, an der die Patienten leiden. "Denn die Patienten kennen das gesundheitliche Risiko des Rauchens. Man muß sie nur noch gezielt darauf ansprechen", so der Pneumologe Dr. Pal Bölcskei.

Veröffentlicht:

Den Rauchern, die mit dem Rauchen aufhören wollen, müsse Empathie entgegengebracht werden, sagte Bölcskei beim 7. Interdisziplinären Kongreß für Suchtmedizin in München.

Die Tabakabhängigkeit sei eine Krankheit, und zur Behandlung gehörten auch erfolglose Abstinenzversuche. "Dafür sollten wir Verständnis haben", erklärte Bölcskei. Man müsse die Wünsche der Patienten berücksichtigen und dürfe ihnen nichts aufzwingen.

Die Bemühungen der Entwöhnungswilligen können in vielen Fällen durch medikamentöse Hilfen unterstützt werden, erinnerte Bölcskei. Bewährt habe sich eine Kombinationsbehandlung: Als Basistherapie sollten Nikotinpflaster und für den Akutfall zur Behandlung einer entsprechenden Entzugssymptomatik Nikotinkaugummis, Nikotin-Lutsch- oder Nikotin-Sublingual-Tabletten eingesetzt werden.

Wer mehr als 15 Zigaretten pro Tag geraucht hat, sollte so lange mit dem stärksten Nikotinpflaster versorgt werden, bis mit hoher Wahrscheinlichkeit die Sucht überwunden ist, empfahl Bölcskei. Weil Nikotinpflaster etwa drei bis vier Stunden benötigen, bis ein entsprechender Spiegel aufgebaut ist, sollten in Situationen, in denen der Drang zu rauchen übermächtig wird, zusätzlich kurzwirksamere Kaugummis oder Lutschtabletten eingesetzt werden.

Dabei müsse der Patient jedoch darüber aufgeklärt werden, daß Lutschtabletten relativ viel Nikotin freisetzen und den Speichelfluß anregen, so daß die Tablette unwillkürlich geschluckt wird. Das könne dann zu Magenbeschwerden führen, berichtete Bölcskei.

Eine nicht-nikotinhaltige medikamentöse Unterstützung sei die Einnahme von Bupropion (Zyban®), erklärte Bölcskei. Bei einigen Patienten löse Bupropion sogar ein Ekelgefühl aus und verleide ihnen so das Rauchen. Ein Vorteil sei, daß die Gewichtszunahme unter Bupropion vermindert werde.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Rauchfreies Europa?

Rauchstopp: EU hat neben Tabak auch Nikotin im Blick

Das könnte Sie auch interessieren
Was die MS-Behandlung auszeichnet

© Suphansa Subruayying | iStock

Lebensqualität

Was die MS-Behandlung auszeichnet

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

© AscentXmedia | iStock

Lebensqualität

Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Prognostizierbares Therapieansprechen?

© Stockbyte | gettyimages (Symbolbild mit Fotomodellen)

Antidepressiva

Prognostizierbares Therapieansprechen?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

© brizmaker | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Depressionsscreening

Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Subgruppenanalysen der Studie DAPA-CKD zum Einfluss von Alter, Geschlecht und Gebrechlichkeit auf di

© peterschreiber.media / stock.adobe.com

Dapagliflozin bei chronischer Nierenkrankheit (CKD):

Subgruppenanalysen der Studie DAPA-CKD zum Einfluss von Alter, Geschlecht und Gebrechlichkeit auf die Wirksamkeit

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Abb. 2: TriMaximize-Studie: Verbesserung der Lebensqualität nach Umstellung auf extrafeine Dreifachfixkombination

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Mittelgradiges bis schweres Asthma bronchiale

Bessere Kontrolle und Lebensqualität unter inhalativer Triple-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Chiesi GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein Netzwerkkabel

© tbcgfoto / stock.adobe.com

Abrechnung in Gefahr

TI: Alte Konnektoren müssen bis Ende 2025 ausgetauscht sein!

Ein Mädchen wird geimpft.

© KMPZZZ / stock.adobe.com

Cochrane Reviews

HPV-Impfung schützt vor Gebärmutterhalskrebs und Krebsvorstufen