Kontaktekzem bei Psoriasis - das ist selten

Bei einem Patienten wurden Psoriasis und zugleich Kontaktekzem diagnostiziert? Da ist Skepsis angebracht.

Von Angela Speth Veröffentlicht:
Kein Kontaktekzem, sondern Schuppenflechte (Psoriasis).

Kein Kontaktekzem, sondern Schuppenflechte (Psoriasis).

© Essex Pharma

WIESBADEN. Psoriasis-Patienten erkranken überzufällig selten an einer Kontaktallergie. Auch Psoriasis und atopische Dermatitis schließen sich gegenseitig weitgehend aus.

Die Prävalenz der Psoriasis in der Bevölkerung liegt bei zwei Prozent, die der Kontaktallergie bei 15 Prozent. Also müsste es statistisch gesehen eine bestimmte Zahl von Menschen mit beiden Dermatosen geben. Das ist aber weniger der Fall, als zu erwarten wäre, wie Wissenschaftler aus Kopenhagen herausgefunden haben (Br J Dermatol 161, 2009, 1119).

In ihre Studie hatten sie nur Patienten mit positivem Epikutantest einbezogen, die Diagnose Psoriasis entstammte dem dänischen Krankenhausregister.

Dabei ergab sich: Psoriasis-Patienten haben um rund 40 Prozent seltener ein Kontaktekzem als Menschen ohne Psoriasis, berichtete Professor Ulrich Mrowietz beim Derma Update in Wiesbaden. Ähnliche Ergebnisse gibt es zu Psoriasis und atopischem Ekzem.

Das Ergebnis deuten die Autoren als Folge von miteinander offenbar unvereinbaren Entzündungstypen: Bei Schuppenflechte werden Th1-Zellen aktiviert, bei Neurodermitis Th2-Zellen. Für die Praxis bleibt das Fazit: Werden bei einem Patienten gleichzeitig Psoriasis und atopisches oder Kontaktekzem festgestellt, sollten die Kollegen beide Diagnosen noch einmal kritisch hinterfragen, lautete der Rat von Mrowietz.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kasuistik

Die Dermatitis, die aus dem Wasser kam

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Dreiarmige Interventionsstudie

Sinus-Operation lohnt sich offenbar bei chronischer Rhinosinusitis

Lesetipps
Ein Vorteil der Lebendspende ist, dass man sie schon vor Beginn der Dialyse machen darf.

© picsfive / stock.adobe.com

Interview zu Lebendnierenspenden

Beratungsfall Organspende: Warum Hausärzte hier besonders gefragt sind