MRT

Kontrastmittel bei Kindern wohl sicher

Makrozyklisches Gadolinium lagert sich offenbar nicht im Nervensystem von Kindern ab.

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BERLIN. In einer Studie zum Einsatz von makrozyklischem Gadolinium bei Kindern fanden Kinderradiologen keine Anzeichen für Ablagerungen des MRT-Kontrastmittels im Nervensystem, teilt die Deutsche Röntgengesellschaft anlässlich des Deutschen Röntgenkongresses mit, der am 24. Mai in Leipzig startet.

Bei dem in der MRT eingesetzten Kontrastmittel Gadolinium ist es in letzter Zeit zu Diskussionen über die Sicherheit gekommen. Gadoliniumhaltiges Kontrastmittel gibt es in zwei chemischen Verbindungen. Im einen Fall ist Gadolinium linear gebunden, im anderen Fall ist es eingebettet in makrozyklische Moleküle. "Gadolinium lagert sich in einigen Geweben ab und verbleibt dort eventuell dauerhaft", wird der Kinderradiologe Dr. Dirk Klee von der Universitätsklinik Düsseldorf in der Mitteilung zitiert. Nachgewiesen wurden solche Ablagerungen im Nervengewebe von Patienten, die wiederholt MRT-Untersuchungen mit linearen MRT-Kontrastmitteln erhalten haben. Makrozyklisch gebundenes Gadolinium scheint sich nicht abzulagern. "Es gibt bisher keinerlei Hinweis darauf, dass die Ablagerung gadoliniumhaltiger Kontrastmittel im Nervengewebe irgendwelche negativen klinischen Konsequenzen für die Betroffenen nach sich zieht", betont Klee. "Dennoch können wir das auch nicht mit absoluter Sicherheit ausschließen".

Forscher um Klee haben eine Studie zur Ablagerung von Kontrastmitteln bei Kindern durchgeführt. Sie identifizierten aus über 8000 Kopf-MRT-Untersuchungen 24 Kinder, die mindestens neun Mal eine Kopf-MRT mit makrozyklischem gadoliniumhaltigem Kontrastmittel erhalten haben. Im Mittel wurden 14 Untersuchungen durchgeführt.

Um reifungsbedingte Veränderungen im Gehirn auszugleichen, wurde jedem Kind eine gleich alte Vergleichsperson mit unauffälligem Kopf-MRT ohne Kontrastmittelgabe zugeordnet. Dann wurden die Signalintensitäten verglichen. "Wir fanden in zwei für die Ablagerungen relevanten Regionen des Gehirns, dem Globus pallidus und dem Nucleus dentatus, keine höhere Signalintensität im Vergleich zur Kontrollgruppe. Und es gab auch keinen Zusammenhang zwischen der Zahl der MRT-Untersuchungen und der Signalintensität", fasst Klee die Ergebnisse zusammen. Der Radiologe interpretiert die Daten als Hinweis darauf, dass sich makrozyklische gadoliniumhaltige Kontrastmittel nicht in größerem Umfang im Nervengewebe von Kindern ablagern, und dass sie auch bei wiederholter Gabe sicher sind.

Ob makrozyklische Kontrastmittel gegenüber linearen Kontrastmitteln bevorzugt werden sollten, wird diskutiert. In den USA haben sich die National Institutes of Health und in Europa der Pharmakovigilanz-Ausschuss (Pharmacovigilance Risk Assessment Committee / PRAC) der Europäischen Arzneimittelagentur EMA dafür ausgesprochen, so die Röntgengesellschaft. Eine abschließende, gesetzlich bindende Entscheidung stehe noch aus. "In jedem Fall sollte die Indikation für eine Kontrastmittelgabe bei Kindern streng gestellt werden. Wenn Kontrastmittel für die Diagnose notwendig sind, sollten sie auch angewendet werden", fordert Klee.(eb)

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