Koronarspasmen durch entzündete Blutgefäße

WIEN (wst). Patienten mit im Provokationstest reproduzierbaren Koronarspasmen haben im Vergleich zu Kontrollpersonen ohne Koronarspasmen im Schnitt signifikant höhere Serumwerte für hoch sensitives C-reaktives Protein (hsCRP). Daher sind möglicherweise chronische niedriggradige Entzündungen an der Pathogenese koronarer Spasmen beteiligt.

Veröffentlicht:

Ein erhöhtes hsCRP kommt damit auch als relativ einfach zu erfassender Risikoindikator für Koronarspasmen bei Patienten mit Angina pectoris, aber unauffälligem Angiogramm infrage.

Entsprechende Ergebnisse und Interpretationen einer klinischen Studie hat Dr. Theruico Ito vom Aging Research Institute in Kumamoto in Japan auf einem Poster (P 4714) zum ESC-Kongress in Wien veröffentlicht. Ito hatten bei 199 Männern und Frauen im mittleren Alter von 65 Jahren mit Angina-pectoris-verdächtigen Beschwerden, aber unauffälligem Angiogramm, einen Provokationstest mit intrakoronaren Acetylcholin-Injektionen gemacht.

112 Patienten reagierten darauf mit koronaren Spasmen, 87 Patienten nicht. Dabei fanden die Forscher heraus, dass die Serumspiegel des Entzündungsmarkers hsCRP bei den Patienten mit induzierbaren Koronarspasmen im Schnitt signifikant höher waren als bei Menschen, bei denen der Acetylcholin-Test negativ war (1,2 mg/l versus 0,5 mg/l, Irrtumswahrscheinlichkeit unter 0,5 Prozent).

Anhand von Analysen ermittelten die Forscher hsCRP als unabhängigen Risikofaktor oder -indikator für Koronarspasmen. Bei den Untersuchten waren Patienten mit einem hsCRP-Serumspiegel von 2 mg/l und darüber mehr als doppelt so häufig von induzierbaren Koronarspasmen betroffen wie Patienten mit einem Wert unter dieser Schwelle.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kardiovaskuläre Prävention

Vitaminpräparate wohl auch bei hohem Risiko nutzlos

Assoziation zwischen Cannabis und MACE

Kiffen schlägt wohl aufs Herz

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung