Neurologie

Lacosamid zugelassen für Monotherapie bei fokaler Epilepsie

Das Anwendungsspektrum des Antikonvulsivums Lacosamid ist erweitert worden.

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BRÜSSEL. Die Europäische Zulassungsbehörde (EMA) hat die Zulassung für Lacosamid (Vimpat®) zur Monotherapie fokaler Anfälle mit oder ohne sekundäre Generalisierung bei erwachsenen und jugendlichen (16-18 Jahren) Epilepsiepatienten erteilt, meldet das Unternehmen UCB. Damit sei das Anwendungsspektrum des Antikonvulsivums, das seit über acht Jahren einen festen Platz in der Kombinationstherapie einnimmt, um eine wichtige Option erweitert worden.

Vergleich mit Carbamazepin in Nicht-Unterlegenheitsstudie

In einer Nicht-Unterlegenheitsstudie zu Lacosamid in der Monotherapie blieben 59,5 Prozent der Patienten unter der zuletzt evaluierten Lacosamid-Dosis über 12 Monate anfallsfrei; in der Carbamazepin-Gruppe waren es 59,3 Prozent, wie der Hersteller mitteilt. In einer Subgruppen-Analyse mit Patienten im Alter von mindestens 65 Jahren traten bei 72,6 Prozent der Studienteilnehmer über sechs Monate keine Anfälle auf, in der Vergleichsgruppe bei 59,6 Prozent.

Auch individuelle Patientenbedürfnisse berücksichtigen!

In der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) wird empfohlen, neben der Wirksamkeit Kriterien wie Verträglichkeit, Sicherheit, Pharmakokinetik und individuelle Patientenbedürfnisse bei der Therapieauswahl zu berücksichtigen, erinnert der Hersteller in seiner Mitteilung. Ein Antikonvulsivum wie Lacosamid, das sich durch eine zuverlässige Wirkung sowie ein geringes Interaktionsrisiko auszeichne und bei dem darüber hinaus keine komplexen Einnahmehinweise beachtet werden müssen, entspreche diesen Anforderungen.

Es erleichtere insbesondere Patienten mit einer Polymedikation die dauerhafte Umsetzung der Therapie und erhöhe damit die Chance einer zuverlässigen Anfallskontrolle. Ein weiterer Vorteil: unterschiedliche Darreichungsformen (Filmtabletten, Sirup, Infusionslösung) ermöglichten den flexiblen Einsatz des Wirkstoffs. (mal)

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