Lamotrigin lindert gut bipolare Depressionen

BERLIN (gvg). Anders als reine Depressionen sind bipolare Störungen bei Frauen und Männern gleich häufig. Schwere Verläufe mit schnell wechselnden manisch-depressiven Episoden sind bei Frauen jedoch häufiger als bei Männern. In solchen Phasen spricht ein Großteil der Frauen auf Lamotrigin gut an.

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"Die Lebenszeitprävalenz für bipolarer Störungen liegt bei Männern und Frauen bei etwa 1,6 bis 1,7 Prozent", sagte Professor Anke Rohde aus Bonn. Bipolar erkrankte Frauen hätten allerdings sehr viel häufiger depressive Episoden als Männern. Auch gemischte Episoden, bei denen zugleich manische und depressive Symptome auftreten, seien bei Frauen häufiger, ebenso ein Rapid Cycling, also ein schneller Wechsel von manischen und depressiven Phasen. Patienten mit gemischten Episoden oder Rapid Cycling haben meist eine schlechte Prognose, so Rohde auf einer von GlaxoSmithKline unterstützten Veranstaltung in Berlin.

Weshalb Frauen eher depressive Phasen bekommen, sei letztlich nicht klar. Zusammenhänge mit den hormonellen Schwankungen des Menstruationszyklus und mit prämenstruellen, dysphorischen Episoden seien denkbar. Steht die depressive Symptomatik im Vordergrund, dann ist für Rohde eine Behandlung mit Lamotrigin (elmendos®) eine gute Option. Dabei sprechen in der Akuttherapie 91 Prozent der behandelten Frauen an. Bei Patienten mit Rapid Cycling, die meist nur schwer zu behandeln sind, sind es immerhin 58 Prozent. Für Lamotrigin werde auch ein Register geführt, das die Verwendung der Substanz bei schwangeren Frauen dokumentiere. Bei einer Monotherapie gebe es bisher bei über tausend dokumentierten Schwangerschaften keinerlei Hinweise auf eine spezifische Teratogenität, so Rohde.

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