Onkologie

Lebensqualität wird exakt erfasst

Mit einem neu entwickelten Fragebogen lässt sich die Lebensqualität von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren gut erfassen.

Veröffentlicht:

MAINZ. Moderne Krebstherapien haben das Ziel, das Leben der Patienten zu verlängern und dabei die Lebensqualität möglichst zu erhalten. Wie Fragebögen beschaffen sein sollten, mit denen sich die Lebensqualität dieser Patienten messen lässt, haben Wissenschaftler der Universitätsmedizin Mainz (UMM) in einer internationalen Studie untersucht.

Im Ergebnis ist ein Fragebogen entstanden, der sich in kurzer Zeit beantworten lässt, sowie genau und valide die Lebensqualität von Patienten mit Krebs im Kopf-Hals-Bereich erfasst (Head & Neck 2019; online 12. Januar), teilt die UMM mit. Er lasse sich künftig in internationalen Studien einsetzen.

Im Idealfall kann die Lebensqualität auch nach einer modernen Krebstherapie auf einem hohen Niveau erhalten bleiben. Um diesem Anspruch gerecht werden zu können, gelte es, in klinischen Studien die Lebensqualität nach einer Krebserkrankung zu messen und zwischen den Studiengruppen zu vergleichen, so die UMM.

Unter der Studienleitung von Univ.-Professor Susanne Singer vom Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI), UMM, kam eine Gruppe von Wissenschaftlern aus 21 Ländern zu dem Schluss, dass es dazu Fragebögen bedarf, die alle wichtigen Aspekte erfassen, dabei aber gleichzeitig nicht zu lang sind. „Außerdem müssen die Bögen klinisch relevante Änderungen der Lebensqualität sensitiv erfassen, und sie müssen genau sein. Hinzu kommt, dass klinische Studien heutzutage meist international durchgeführt werden.

Das heißt, sie müssen also in verschiedenen Sprachen und Kulturkreisen gleich gut funktionieren“, wird Singer in der Mitteilung zitiert. In vielen klar definierten Arbeitsschritten entwickelten die Wissenschaftler den Fragebogen über einen Zeitraum von zehn Jahren hinweg. Dabei testeten und überarbeiteten sie ihn mehrfach und validierten ihn abschließend. An dieser Validierungsstudie nahmen insgesamt 812 Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren aus 18 Ländern teil.

Ein Teil der Patienten war gerade diagnostiziert worden und wurde dreimal während des ersten halben Jahres nach Diagnose befragt. Der andere Teil bestand aus Patienten, deren Diagnose schon mindestens zwei Jahre zurücklag. Im Resultat legten die Wissenschaftler nun einen Fragebogen vor, der in internationalen Studien eingesetzt werden kann. (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Blase, Niere, Prostata

Konsum von Cannabis erhöht Risiko für urologischen Krebs

ED-SCLC

Durvalumab im Real-World-Vergleich

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Das könnte Sie auch interessieren
Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

© Bionorica SE

Phytoneering-Akademie

Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

Anzeige | Bionorica SE
Antibiotika – Fluch und Segen

© Bionorica SE

Podcast

Antibiotika – Fluch und Segen

Anzeige | Bionorica SE
Brauchen wir noch Antibiotika?

© deepblue4you | iStock

Content Hub

Brauchen wir noch Antibiotika?

Anzeige | Bionorica SE
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Durvalumab im Real-World-Vergleich

© Springer Medizin Verlag

ED-SCLC

Durvalumab im Real-World-Vergleich

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Abb. 1: Finale Analyse der SPOTLIGHT-Studie zum fortgeschrittenen, Claudin-18.2-positiven und HER2-negativen Adenokarzinom des Magens/AEG: Gesamtüberleben (PPS-Population)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Adenokarzinom des Magens/gastroösophagealen Übergangs

Zolbetuximab: Standardtherapie bei CLDN18.2+/HER2− Magenkarzinomen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Astellas Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Berufsbedingte Schäden

Wenn Musikmachen Muskeln, Sehnen und Gelenke krank macht

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!

Checkliste Symbolbild

© Dilok / stock.adobe.com

Auswertung über Onlinetool

Vorhaltepauschale: So viele Kriterien erfüllen Praxen laut Honorarvorschau