Lipasehemmer ist auch wirksam bei übergewichtigen Jugendlichen

BERLIN (dru). In den vergangenen 20 Jahren hat das Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen zugenommen. Bereits 10 bis 18 Prozent der Schulkinder sind übergewichtig, 4 bis 8 Prozent haben eine Adipositas. Besonders häufig seien dabei Kinder der unteren sozialen Schicht sowie Äuslander betroffen, so Professor Martin Wabitsch von der Uniklinik Ulm.

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Beim Übergewicht nehme die Prävalenz in Deutschland jährlich um 0,5 bis 1 Prozent und bei der Adipositas um 0,2 bis 0,5 Prozent zu. Übergewicht führe frühzeitig zu Folgeerkrankungen, vor allem aber zu erheblichen Störungen der psychosozialen Entwicklung des Kindes, so Wabitsch auf einem Symposium des Unternehmens Hoffmann-La Roche in Berlin.

Bisher erwies sich die Adipositas bei Kindern und Jugendlichen mit den bisher angewandten Behandlungsstrategien als überwiegend therapieresistent. In langfristigen Programmen mit Ernährungsberatung und Verhaltenstherapie werde ein stetig sinkendes Abnehmen an den angebotenen Kursen deutlich.

Dagegen sei in einer Studie mit 12- bis 16jährigen dicken Jugendlichen nach einem Jahr Therapie mit Orlistat (Xenical®) nachgewiesen worden, daß im Vergleich zu Placebo die Patienten durchschnittlich drei Kilo weniger wogen. Alle Patienten erhielten zusätzlich eine Ernährungs- und Bewegungsumstellung verordnet.

Der BMI änderte sich mit dem Lipasehemmer bei 26,5 Prozent der Jugendlichen um mindestens 5 Prozent, bei 13 Prozent sogar um mehr als zehn Prozent (Placebo: 15,7 und 4,5 Prozent). In Deutschland ist Orlistat zwar nicht zur Behandlung von Jugendlichen zugelassen, die Kassen können in Einzelfällen die Kosten übernehmen.

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