Makrolid wirkt noch lange nach der Einnahme

MÜNCHEN (sto). Die Behandlung bei Atemwegsinfektionen mit dem Makrolidantibiotikum Azithromycin (Zithromax®) ist ausgesprochen unkompliziert, sagt Professor Ralf Stahlmann von der Charité in Berlin. Für die meisten Patienten reichen drei Tage Therapie aus. Arzneimittelinteraktionen mit anderen, gleichzeitig eingenommenen Medikamenten seien nicht bekannt.

Veröffentlicht:

Azithromycin unterscheide sich von anderen Antibiotika durch seine hohe Gewebeaffinität, weshalb für die Prognose der klinischen Wirksamkeit nicht die Serumkonzentration, sondern die Gewebekonzentration maßgeblich sei, so der Pharmakologe. Aufgrund der besonderen pharmakokinetischen Eigenschaften würden bei einer dreitägigen Einnahme von Azithromycin Gewebekonzentrationen erreicht, die sieben bis zehn Tage lang oberhalb der minimalen Hemmkonzentrationen der klinisch relevanten Erreger bleiben.

      Der Wirkstoff reichert sich im Gewebe gut an.
   

Der Wirkstoff werde mit einer Halbwertszeit von etwa 20 bis 40 Stunden durch biliäre Exkretion eliminiert, so Stahlmann bei einer Veranstaltung der Unternehmen Mack und Pfizer in München.

Bei den meisten Indikationen müsse Azithromycin nur drei Tage lang einmal täglich in einer Dosierung von 500 mg eingenommen werden. Die Drei-Tages-Therapie sei genauso gut wirksam wie eine länger andauernde Behandlung mit einem anderen Antibiotikum.

Demnächst werde Azithromycin auch für die intravenöse Therapie vor allem von Patienten mit schweren, ambulant erworbenen Pneumonien zur Verfügung stehen, berichtete Stahlmann. Dabei sollte der intravenösen Therapie mit 500 mg Azithromycin i.v. über ein bis zwei Tage immer eine orale Azithromycin-Dosis von 250 oder 500 mg für eine insgesamt sieben- bis zehntägigen Behandlungsperiode folgen. Die empfohlene Konzentration der Infusionslösung und die Infusionsdauer beträgt 1 mg/ml über drei Stunden, teilte Stahlmann mit.

Eine weitere Indikation für die intravenöse Therapie werde die unkomplizierte Adnexitis sein.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Funktionelle Verdauungsbeschwerden

Mit Pflanzenkraft gegen Magen-Darm-Beschwerden

Ärztin widmete ihr Leben der Versorgung von Obdachlosen

Engel von Ostbahnhof: Jenny De la Torre gestorben

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

„ÄrzteTag“-Podcast

GKV in der Krise – warum ist das Klassenzimmer die Lösung, DAK-Chef Storm und BVKJ-Präsident Hubmann?

Lesetipps
Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung