Gast-Kommentar

Man bedenke die Nebenwirkungen …

Von Prof. Adrian Gillissen Veröffentlicht:
Professor Adrian Gillissen ist Chefarzt an den Kreiskliniken Reutlingen

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Diese Studie belegt, dass Asthmapatienten immer noch relativ häufig OCS verschrieben werden. Da es sich um eine Datenbankanalyse handelt, musste ungeklärt bleiben, ob die den Patienten verschriebenen OCS tatsächlich auch eingenommen wurden.

Es handelt sich nicht um die erste Untersuchung dieser Art. So analysierten Bleecker und Kollegen in einem Zeitfenster von 2007-2017 139 Studien und fanden ebenfalls, dass OCS häufig beim Asthma verordnet werden (Am J Respir Crit Care Med 2020; 201(3):276-93).

In Deutschland ist man aber im Ländervergleich diesbezüglich vorsichtiger. OCS in der Dauertherapie führen aber auch in niedrigen Dosierungen (30 mg/Jahr kumulativ) immer noch zu bedeutsamen Nebenwirkungen: Pneumonie bei 28,4 Prozent aller OCS-Patienten/Jahr, opportunistische Infektionen bei 1,5 Prozent, gastrointestinale Komplikationen (OR 2,89 für Blutungen aus Ulcera ventriculi gegenüber Placebo) und zudem zu den bekannten metabolischen, kardiovaskulären, psychischen, endokrinologischen und ossären Komplikationen.

Ziel für die Praxis muss es daher sein, OCS in der Dauertherapie des Asthmas zu vermeiden; auf jeden Fall aber, die Dosis zu minimieren und den Einsatz kritisch gegenüber den nebenwirkungsärmeren und, bei korrektem Einsatz, effektiven Biologika abzuwägen.

Professor Adrian Gillissen ist Chefarzt an den Kreiskliniken Reutlingen
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