Ehrung

Medaille der Deutschen Krebshilfe für Bärbel Söhlke

Die ehemalige Lungenkrebspatientin Bärbel Söhlke gründete das Netzwerk „zielgenau“ - und setzt sich für umfassende Diagnostik und personalisierte Therapie ein. Ihr Engagement ehrt die Deutsche Krebshilfe mit einer Medaille.

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Bärbel Söhlke

Bärbel Söhlke

© Regina Brodehser/Deutsche Krebshilfe

Bonn. Bärbel Söhlke bekommt die Medaille der Deutschen Krebshilfe, die am Montagabend zum zweiten Mal verliehen wird. Sie erhält die Auszeichnung für ihr besonderes Engagement im Patienten-Netzwerk für personalisierte Lungenkrebstherapie, „zielGENau“, in Köln. Die Deutsche Krebshilfe Medaille ist mit 5.000 Euro dotiert.

Bärbel Söhlke ist Mitgründerin und Vorsitzende von ‚zielGENau‘. Das Netzwerk wolle die Gesundheitskompetenz von Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs stärken, damit sie von den Möglichkeiten einer umfassenden molekularen Diagnostik und einer optimalen personalisierten Therapie profitieren können, heißt es.

Erste Patientin mit ROS1-Mutation

Im Jahr 2008 erhielt Bärbel Söhlke als Nichtraucherin die Diagnose Lungenkrebs. „Ich war 50 Jahre alt, stand voll im Beruf und von einem Tag auf den nächsten wurde mir prognostiziert, dass ich nur noch 11 Monate zu leben hätte“, so die Diplom-Mathematikerin. Sie bekam über mehrere Jahre Chemotherapie-Behandlungen und unterzog sich einer Operation.

2012 wurde bei ihr als erste europäische Lungenkrebspatientin eine ROS1-Mutation anhand einer molekularen Diagnostik am Centrum für integrierte Onkologie (CIO) an der Uniklinik Köln entdeckt. Eine zielgerichtete Therapie bewirkt bei ihr bis heute eine vollständige Tumorremission. „Glücklicherweise bin ich damals drangeblieben und ins CIO nach Köln gegangen, andernfalls wäre ich schon lange nicht mehr am Leben“, so die heute 66-Jährige.

Mitbegründerin eines Patientennetzwerks

Bärbel Söhlke ist ebenfalls Mitgründerin der deutschen „ROS1ders“, einem internationalen forschungsorientierten Patientennetzwerk. Sie ist Mitglied des Scientific Advisory Board des ‚Centrums für Integrierte Onkologie Aachen Bonn Köln Düsseldorf‘ (CIO-ABCD) und Mitglied im Fachausschuss ‚Krebs-Selbsthilfe/Patientenbeirat‘ der Deutschen Krebshilfe.

Als Patientenvertreterin engagierte sie sich bei der Strategiekonzeptentwicklung für den Ausbau des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) und ist Mitglied im ‚NCT Patientenforschungsrat‘ sowie dem Patientenbeirat des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). (eb)

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