Hereditäres Angioödem

Menstruation als Auslöser

Eine aktuelle Studie hat als wichtigen mit dem Kehlkopfödem assoziierten Triggerfaktor die Menstruation identifiziert.

Veröffentlicht:

FRANKFURT AM MAIN. In einer großen Studie zum Hereditären Angioödem (HAE) ereigneten sich 67 Prozent der Attacken an Tagen, an denen ein von den Patienten identifizierter potenzieller Triggerfaktor aufgetreten war (Orphanet Journal of Rare Diseases 2014, 9: 44). Die Menstruation war dabei mit 63 Prozent der häufigste Auslöser, gefolgt von Infektion (38 Prozent), mentalem Stress (26 Prozent), körperlicher Anstrengung (26 Prozent), Wetterwechsel (21 Prozent) und Übermüdung (17 Prozent).

Insgesamt wurden in der Studie 882 potenzielle Triggerfaktoren identifiziert, etwa mechanische Traumata, Eingriffe an den Zähnen, Operationen, Insektenstiche, eine Behandlung mit ACE-Hemmern oder die Einnahme weiblicher Geschlechtshormone (Östrogene) zur Verhütung.

Erhoben wurden die Daten prospektiv anhand von Angaben, die 27 HAE-Patienten sieben Monate täglich in einem Tagebuch notiert hatten, und zwar unabhängig davon, ob sie an dem Tag eine Attacke erlitten hatten oder nicht teilt das Unternehmen CSL Behring mit.

Vorangegangen war eine über sieben Jahre laufende Initialstudie, in der 140 HAE-Patienten über die Ödeme Tagebuch führten, etwa zur Körperregion, möglichen Triggerfaktoren, Schweregrad oder Behandlung. Auswertbare Daten wurden in 92 Fällen generiert.

Bei 953 der erfassten 3176 Attacken wurde ein Trigger angegeben, hier standen mentaler Stress (21 Prozent), körperliche Anstrengung (17 Prozent), Wetterumschwung (15 Prozent) und die Menstruation (18 Prozent der weiblichen Studienteilnehmer) an erster Stelle.

Die Auswertung ergab ferner eine signifikante Differenz bei der Verteilung der Attacken entsprechend der Triggerfaktoren: Ein subkutanes Ödem war am häufigsten mit körperlicher Anstrengung assoziiert, abdominelle Attacken insbesondere mit mentalem Stress und Attacken der oberen Atemwege mit Infektionen und der Menstruation.

Nach Angaben der Autoren handelt es sich um die erste Analyse, die die potenzielle Rolle von Triggerfaktoren bei HAE-Attacken erforscht. (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse

Zusätzlich zu Arztneimitteln

Stumme Karotisstenose: Lohnt sich die Revaskularisation?

„Das Blatt wendet sich“

RAS-Blocker präoperativ eher nicht absetzen?

Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

© Springer Medizin Verlag

Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Puren Pharma GmbH & Co. KG, München
Real-World-Analyse von US-Versorgungsdaten-- Bei Einsatz von Sacubitril/Valsartan ist die Gesamtsterblichkeit signifikant geringer als bei Einsatz von ACEi/ARB.

© Springer Medizin Verlag

ARNI in der Primärtherapie der HFrEF

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!