Parkinson

Metformin schützt Nervenzellen

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TÜBINGEN. Bei bestimmten Parkinsonformen könnte ein Diabetesmedikament helfen (Brain 2017; 140(9): 2444–2459). Hirnforscher um Dr. Julia Fitzgerald am Hertie-Institut für klinische Hirnforschung, der Universität Tübingen und dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Tübingen identifizierten ein Eiweiß, das eine wichtige Rolle im Energiehaushalt von Zellen spielt.

Fehlt dieses Protein, ist der Energiehaushalt nachhaltig gestört, teilt das Hertie-Institut für klinische Hirnforschung mit. Dies könne zum Zelltod und letztendlich zum Ausbruch der Parkinson-Krankheit führen. Bei der Erkrankung sterben Nervenzellen in einem Gehirnbereich ab, der Bewegungen kontrolliert. Anhand von Zellkulturen zeigten die Tübinger Forscher, dass das Diabetesmedikament Metformin in den Energiehaushalt eingreift und so die Zellen schützt.

Wir haben Zellen eines an Parkinson erkrankten Patienten untersucht und gesehen, dass ein wichtiges Protein fehlt, welches die Energiegewinnung in den Mitochondrien reguliert", wird Fitzgerald in der Mitteilung zitiert. Die Folge: Unabhängig vom tatsächlichen Verbrauch produzieren die Zellen in ihren Kraftwerken, den Mitochondrien, durchgängig Energie.

Dabei entsteht jedoch auch ein Übermaß an freien Sauerstoffradikalen. Sie schädigen die Zelle und führen langfristig zu Zellalterung und Tod. "Das Diabetesmedikament wirkt hier wie eine Bremse. Es verlangsamt die Bildung von Energie und Sauerstoffradikalen und schützt die Zellen so vor negativen Auswirkungen", so die Forscherin. (eb)

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