Migräne-Attacken sind bei adipösen Patienten häufig

Veröffentlicht:

NEW YORK (hub). Menschen mit hohem BMI haben häufiger Migräne als Normalgewichtige. Das gilt für Frauen und für Männer. Die Attacken sind bei Übergewichtigen schwerer, und die Patienten sind öfter arbeitsunfähig. Ursache sind wohl Entzündungsmediatoren, die bei Adipösen erhöht sind.

Von den 160 000 Befragten hatten innerhalb von zwölf Jahren über 30 000 Menschen wiederkehrende Kopfschmerzen, was einem Anteil von 19 Prozent entspricht. Aus dieser Gruppe erfüllten knapp 19 000 die Kriterien für Migräne (Arch Int Med 167, 2007, 1964). Die Häufigkeitsgipfel lagen im Alter von 40 bis 60 Jahren. Zwischen Migräne und Body Mass Index gab es einen deutlichen Zusammenhang: Je höher der BMI, desto höher war der Anteil von Patienten mit sehr häufigen Migräne-Attacken - 10 bis 14 Tage pro Monat. Zwischen der Häufigkeit von Spannungskopfschmerz und BMI gab es keine Beziehung. Die Ergebnisse im Einzelnen:

  • Von den Migränepatienten mit einem BMI von 18,5 bis 24,9 hatten knapp 7 Prozent sehr häufige Migräneattacken,
  • bei einem BMI von 25 bis 29,9 lag der Anteil bei über 7 Prozent,
  • ein BMI von 30 bis 34,9 bedeutete einen Anteil von über 8 Prozent,
  • bei einem BMI von 35 und darüber hatten gut 10 Prozent der Migränepatienten sehr häufige Attacken.

Die Medikation war bei allen Patienten ähnlich. Knapp jeder Zweite griff zu frei verkäuflichen Präparaten, jeder Fünfte bekam Arzneien verschrieben, jeder Dritte nutzte beide Optionen. Unterschiede gab es bei vorbeugenden Arzneien: Jeder zweite Normalgewichtige, aber fast drei Viertel der schwer adipösen Migränepatienten bekamen sie.

Der Zusammenhang von Migräne und BMI wird so erklärt: Zum einen haben beide genetische und Umweltfaktoren als Risiken. Zum anderen seien Entzündungsmediatoren, die bei Adipösen erhöht sind, auch in der Pathogenese der Migräne wichtig. Ein weiterer Grund, abzuspecken.

www.aerztezeitung.de hat mehr Infos - Schnellsuche mit "Adipositas" oder "Migräne"

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Helme werden beliebter

Schädelhirntrauma: Präventionsprogramm zeigt erste Erfolge in Schulen

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an