Migräne durch Tumor? MRT sorgt für Klarheit

BADEN-BADEN (kat/mut). Migränepatienten sollten mindestens einmal im Leben mit bildgebenden Verfahren untersucht werden, um Ursachen wie einen Tumor auszuschließen, forderten Experten beim MEDCongress in Baden-Baden. Auch bei Clusterkopfschmerz lässt sich per MRT eine lebensbedrohliche Ursache erkennen.

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Kommen zu den typischen Migränesymptomen - intermittierenden Kopfschmerzattacken mit Übelkeit und Erbrechen - noch Bewusstseinsstörungen hinzu, müssten sofort die Alarmglocken läuten, hat Professor Dr. Horst Wiethölter aus Stuttgart berichtet. Als Beispiel nannte er einen Patienten mit Migränebeschwerden, bei dem per Bildgebung ein Kraniopharyngeom entdeckt wurde.

Die rezidivierende Abflussstörung am Foramen monroi hatte eine Migräne simuliert. Daher sei es wichtig, jeden Migränepatienten mindestens einmal im Leben mit Bildgebung zu untersuchen. Doch auch ein Clusterkopfschmerz könne auf einer lebensbedrohlichen Ursache wie einer Carotis-Vertebralis-Dissektion beruhen.

Verdacht besteht, wenn zu den typischen Symptomen weitere hinzukommen. Typische bei Clusterkopfschmerz sind gerötetes Gesicht, heftige, bohrende Schmerzen hinter dem Auge mit Ptosis und Miosis, Augenrötung sowie Tränen und tropfende Nase. Kommt kontralateral eine Hemisymptomatik hinzu, sollte man hellhörig werden, so Wiethölter. Er nannte als Beispiel einen Patienten ohne typischen Augen- und Nasenfluss. Im MRT war eine Mondsichel um die Carotis sichtbar - ein Hinweis auf eine Dissektion.

Als Differenzialdiagnose zum Spannungskopfschmerz nannte Wiethölter die Sinusthrombose mit subakut aus dem Schlaf heraus auftretenden drückenden Kopfschmerzen mit Crescendo-Charakter. Auch an Arteriitis temporalis und Subarachnoidalblutung sei zu denken.

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