Mikrobizid aus Algen schützt nicht vor HIV

NEW YORK (ple). Das Algenprodukt Carrageen eignet sich offenbar doch nicht dafür, als Bestandteil eines Vaginal-Gels Frauen vor einer HIV-Infektion zu schützen.

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Der Wirkstoff aus Rotalgen, der auch in der pharmazeutischen Technologie und in der Lebensmittelindustrie verwendet wird, wurde als Bestandteil des Mikrobizids Carraguard® in einer Studie mit mehr als 6000 Frauen in Südafrika getestet.

Wie die Organisation "Population Council" Anfang der Woche in New York berichtet hat, hatten sich in der Studie 134 Frauen, die das Gel verwendeten, mit HIV infiziert. In der Placebo-Gruppe waren es mit 151 Frauen, die sich mit dem Aids-Erreger infizierten, fast genauso viele. Die Studie fand in drei Regionen Südafrikas statt, in denen die Menschen einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind, unter anderen in des östlichen Kapprovinz.

In der Studie erhielt die Hälfte der Frauen das Carrageen-Gel, die andere Hälfte ein Gel ohne die Algensubstanz - jeweils zusätzlich zu Kondomen. Außerdem wurden sie über die HIV-Infektion und Möglichkeiten aufgeklärt, das Risiko, sich mit HIV zu infizieren, zu verringern. Falls erforderlich wurden sie wegen Geschlechtskrankheiten behandelt.

Weil es keine unerwünschten Wirkungen hat, wird Carrageen etwa in Kombination mit dem reverse Transkriptase-Hemmer MIV-150 in dem Mikrobizid PC-815 derzeit in Studien weiter geprüft.

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