Beteiligung multinationaler Konzerne

Millionen nicht genehmigter Antibiotika in Indien auf dem Markt?

Veröffentlicht:

LONDON. Millionen nicht zugelassener Antibiotika sollen in Indien verkauft werden. Das berichten Forscher um Professor Patricia McGettigan von der Queen Mary University London (Brit J Clin Pharmacol 2018; online 4. Februar). Am Verkauf beteiligt sind demnach auch multinationale Konzerne.

Die Forscher analysierten in ihrer Studie, welche Antibiotika mit einer Fixkombination aus mindestens zwei Arzneimitteln (FDC, fixed dose combination) und welche Antibiotika mit einer Arzneimittel-Formulierung (SDF, single drug formulation) zwischen 2007 und 2012 wie oft zugelassen wurden und wie oft sie verkauft wurden. Sie nutzten dabei unter anderem die World Health Organization International Clinical Trials Registry Platform (WHO ICTRP). Den Ergebnissen zufolge waren zwischen 2007 und 2012 in Indien 118 FDC-Antibiotika auf dem Markt, von denen 64 Prozent von den nationalen Zulassungsbehörden nicht genehmigt waren. Bei den SDF-Antibiotika waren 93 Prozent zugelassen worden.

In Indien sei der Verkauf von Antibiotika zwischen 2007 und 2012 um 26 Prozent angestiegen, berichten die Forscher. Mehr als ein Drittel sei dabei auf den Verkauf von FDC-Antibiotika entfallen. Davon wiederum machten mehr als ein Drittel nicht zugelassene FDC-Antibiotika aus – insgesamt 300,26 Millionen Einheiten. Dies stehe im klaren Widerspruch zur Verpflichtung der indischen Regierung, antimikrobielle Resistenzen zu bekämpfen, so die Wissenschaftler. (bae)

Mehr zum Thema

Sie fragen – Experten antworten

Bei HPV-Nachweis: Sollte nun auch der Ehepartner geimpft werden?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Bei HPV-Nachweis: Sollte nun auch der Ehepartner geimpft werden?

Lesetipps
Schild eines Hautarztes mit den Öffnungszeiten.

© Dr. Hans Schulz, Bergkamen

Dermatologische Komplikationen

Was tun, wenn beim Diabetes die Haut Ärger macht?