Mit Ciclosporin ist Diabetes-Risiko relativ gering

SAN FRANCISCO (ner). Die Immunsuppression nach Nierentransplantation mit Ciclosporin verursacht seltener Diabetes-Neuerkrankungen als die Behandlung mit Tacrolimus. Die immunsuppressive Effizienz beider Substanzen sei dabei ähnlich, berichtet ein Forscherteam.

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Immunsuppressiva sind in unterschiedlichem Maße diabetogen. Wenn nach Nierentransplantation ein Diabetes mellitus oder eine gestörte Glukosetoleranz auftritt, erhöhe dies die kardiovaskuläre Sterberate um etwa das Dreifache, berichtet Dr. Flavio Vincenti aus San Francisco (Am J Transplant 7, 2007, 1). Zudem komme es häufiger zu Problemen mit dem transplantierten Organ.

In einer Studie bei 682 überwiegend nichtdiabetischen Patienten nach Nierentransplantation trat unter Immunsuppression mit Ciclosporin-Mikroemulsion (in Deutschland als Sandimmun® Optoral auf dem Markt) innerhalb von sechs Monaten bei 26 Prozent der Patienten ein Diabetes mellitus oder eine gestörte Glukosetoleranz (IGT) auf. In der Gruppe der mit Tacrolimus behandelten Patienten lag die Rate bei knapp 34 Prozent. Der Unterschied war signifikant. Die reine Diabetes-Inzidenz betrug neun versus 17 Prozent.

Akute Abstoßungsreaktionen und Todesfälle waren in der Ciclosporin-Gruppe mit knapp 13 Prozent nicht signifikant häufiger als in der Tacrolimus-Gruppe (zehn Prozent). Ciclosporin wurde bei jedem fünften, Tacrolimus bei jedem zehnten Patienten abgesetzt. Gründe waren unerwünschte Effekte, Niereninsuffizienz und Infektionen. Spektrum und Inzidenz der unerwünschten Effekte unterschieden sich nicht signifikant.

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