Mit Coxib-Therapie sind Dyspepsien kaum Thema

BERLIN (gvg). Patienten mit Dyspepsie während der Therapie mit einem traditionellen nicht-steroidalen Antirheumatikum (tNSAR) können von der Umstellung auf ein Coxib profitieren. Die MEDAL- Studie zeigt für Etoricoxib auch bei ASS-Comedikation noch Vorteile.

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"Dyspepsiebeschwerden sind bei Patienten mit Gelenkschmerzen, die ein tNSAR bekommen, ein großes Problem", sagte Professor Bernd Simon vom Kreiskrankenhaus Schwetzingen. Viele Patienten setzten deswegen ihr Medikament ab oder nähmen es unregelmäßig. Die Folge seien stärkere Beschwerden und häufige Arztbesuche.

Für günstig hält der Experte in dieser Situation den Umstieg auf ein selektives NSAR (Coxib), weil deren gastrointestinale Verträglichkeit deutlich günstiger sei. Erneut ergeben habe das zum Beispiel die MEDAL-Studie, in der in den Etoricoxib-Gruppen signifikant weniger Patienten die Therapie wegen gastrointestinaler Beschwerden abbrachen als in den Diclofenac-Gruppen.

"Bei Arthrosepatienten, die 60 Milligramm Etoricoxib erhielten, lag die Abbrecherquote in 18 Monaten bei 4,4 Prozent. Erhielten die Patienten dagegen 150 Milligramm Diclofenac waren es 7,1 Prozent", so Simon auf einer vom Unternehmen MSD unterstützten Veranstaltung. Ähnliche, ebenfalls signifikante Unterschiede zu Gunsten von Etoricoxib (Arcoxia®) gab es bei Patienten mit Arthrose oder Rheumatoider Arthritis, die die höhere Dosis von 90 mg des Coxibs erhalten hatten.

In der MEDAL-Studie waren ganz gezielt auch Patienten mit ASS-Comedikation untersucht worden. Zwar sind diese Daten noch nicht vollständig ausgewertet, doch deuten erste Analysen daraufhin, dass Vorteile hinsichtlich der gastrointestinalen Verträglichkeit auch bei diesen Patienten bestehen bleiben.

So lag die Häufigkeit von Ulkusblutungen bei einer Etoricoxib-Therapie auch bei ASS-Comedikation um zwanzig Prozent niedriger als bei Diclofenac plus ASS - allerdings nicht statistisch signifikant. Für alle Patienten mit einer Coxib-Therapie lag der Vorteil bei signifikanten 33 Prozent, für die Patientengruppe ohne ASS-Comedikation sogar bei fast fünfzig Prozent.

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