Nach Herzinfarkt Antikoagulation mit geringem Blutungsrisiko

WIESBADEN (grue). Die antithrombotische Therapie mit Fondaparinux ist bei akutem Koronarsyndrom ebenso wirksam wie eine konventionelle Antikoagulation. Dabei hat sie ein geringeres Blutungsrisiko.

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Die Zulassung von Fondaparinux für diese neue Indikation wird in Kürze erwartet. Fondaparinux ist ein selektiver Hemmstoff des Gerinnungsfaktors Xa. Es wird bereits zur Prävention venöser Thromboembolien sowie zur Therapie angewendet. Jetzt wurde der Koagulationshemmer auch bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom (ACS) geprüft.

Die Dosierung war niedrig: 2,5 mg einmal täglich für etwa acht Tage. Damit sinkt das Risiko für Sterblichkeit und Infarkt-Komplikationen ebenso stark wie mit einer konventionellen Antikoagulation. Das hat Professor Rupert Bauersachs auf einer Veranstaltung des Unternehmens GlaxoSmithKline in Wiesbaden erläutert.

Bei Patienten mit Herzinfarkt ohne ST-Streckenhebung (NSTEMI) sowie instabiler Angina pectoris war Fondaparinux (Arixtra) ebenso wirksam wie das niedermolekulare Heparin Enoxaparin, so der Kollege aus Darmstadt. Allerdings gab es mit Fondaparinux seltener schwere Blutungen. Bei Myokardinfarkt mit ST-Streckenhebung war Fondaparinux wirksamer im Vergleich zur Standardtherapie mit unfraktioniertem Heparin oder im Vergleich zu Placebo (bei Patienten ohne Heparin-Indikation).

"Die Therapie mit Fondaparinux erfordert keine regelmäßige Blutbildkontrolle", sagte Bauersachs. Auch praktisch: Die Dosis von 2,5 mg für die Thrombose-Prophylaxe wird in einer blauen Spritze angeboten, die therapeutische Dosis von 7,5 mg bei tiefer Venenthrombose oder Lungenembolie in einer roten Spritze. Beide sind automatische Sicherheitsspritzen zum Schutz vor Infektionen.

Mit Fondaparinux ist bisher keine Heparin-induzierte Thrombozytopenie (HIT) nachgewiesen worden. Die Preise entsprechen denen der niedermolekularen Heparine.

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