Kostenlose Analysen

Nachfrage nach Drugchecking übersteigt Kapazität

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Beim Drugchecking werden Analysen von Substanzen angeboten. So können Süchtige, aber auch Partygänger mitgebrachte Drogen unter anderem auf Streckmittel und Verunreinigungen prüfen lassen. (Archivbild)

Beim Drugchecking werden Analysen von Substanzen angeboten. So können Süchtige, aber auch Partygänger mitgebrachte Drogen unter anderem auf Streckmittel und Verunreinigungen prüfen lassen. (Archivbild)

© Martin Schutt / dpa-Zentralbild / picture alliance

Berlin. Die Nachfrage nach kostenlosen Drogentests übersteigt die Kapazitäten des Modellprojekts in Berlin. Seit dem Start des Drugcheckings Anfang Juni wurden insgesamt 797 Proben untersucht, wie die Senatsverwaltung für Gesundheit auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Wöchentlich seien bis zu 39 Proben entgegengenommen worden. Allein bis August mussten laut Senatsverwaltung rund 380 potenzielle Nutzerinnen und Nutzer abgewiesen werden.

Erstmals hat das Projekt auch mit künstlichen Cannabinoiden verunreinigtes Cannabis analysiert. Bisher sind mehrere Dutzend Warnungen von bereits untersuchten Drogen auf der Projektwebseite gelistet. Zu den häufig analysierten Drogen gehörten beispielsweise Ecstasy, reines Amphetamin, Amphetamin-Koffein-Mischungen (Speed) sowie Mephedron, Kokain, Ketamin oder LSD. Bei durchschnittlich 43 Prozent der Proben spricht das Projekt eine Warnung zu den untersuchten Substanzen aus.

Drugchecking in Berlin bislang von 582 Personen genutzt

Das Projekt sucht laut den Angaben nach einer Lösung, um der hohen Nachfrage gerecht werden zu können. Drugchecking soll einen informierten und reflektierten Konsum ermöglichen. Der pharmazeutische Koordinator des Drugchecking Projekts, Tibor Harrach, erinnert an die potenziellen Gefahren nicht untersuchter Drogen, wie mögliche Überdosierungen und Vergiftungen beispielsweise beim Konsum falsch deklarierter, überdosierter oder verunreinigter Substanzen.

Das Angebot zur Analyse der Substanzen richtet sich etwa an Süchtige, die täglich konsumieren, aber auch an Partygänger, die am Wochenende Drogen nehmen. Die Substanzen werden in einem neutralen Labor über das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin untersucht.

Bisher haben 582 Personen das Drugchecking genutzt, darunter 431 männliche, 126 weibliche und 25 diverse Personen. Am stärksten war die Altersgruppe der 30 bis 39-Jährigen vertreten, gefolgt von den 18 bis 29-Jährigen. (dpa/bb)

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