Nachlassender Immunschutz birgt Hepatitis-A-Gefahr

BERLIN (mut). Der natürliche Immunschutz gegen Hepatitis A geht in Industrienationen immer mehr zurück, berichtete das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin. Damit steigt die Gefahr von Hepatitis-Ausbrüchen in diesen Ländern sowie das Risiko, bei Auslandsreisen an der Infektion zu erkranken.

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Grund für den rückläufigen Immunschutz sei, daß sich aufgrund guter Hygieneverhältnisse immer weniger Kinder mit Hepatitis-A-Viren infizieren, berichtete das Institut im "Epidemiologischen Bulletin" (14, 2005, 119). Bei Kindern verläuft die Infektion oft schwach symptomatisch bis asymptomatisch und sorgt für einen dauerhaften Immunschutz.

Da der natürliche Immunschutz inzwischen oft fehle und nur wenige Menschen in Deutschland gegen Hepatitis-A geimpft seien, steige damit die Gefahr von Hepatitis-Ausbrüchen. So sei aufgrund von zwei Ausbrüchen die Zahl der gemeldeten Erkrankungen in Deutschland 2004 im Vergleich zum Vorjahr von knapp 1370 auf 1932 gestiegen (die "Ärzte Zeitung" berichtete).

Bei einem Ausbruch in Deutschland erkrankten 64 Menschen. Ursache waren offenbar Backwaren, die von einer infizierten Bäckerei-Angestellen kontaminiert wurden. Bei einem Ausbruch in Ägypten erkrankten 271 deutsche Urlauber, die zuhause sieben weitere Menschen infizierten.

Bei einigen der infizierten Urlauber hatten Hausärzte zuvor eine Hepatitis-A-Impfung für unnötig erachtet, so das RKI. Das Institut weist darauf hin, daß die Impfung auch für Reisende in solche Länder sinnvoll ist, für die sie nicht unbedingt vorgeschrieben ist.

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