Kryochirurgie

Narben um mehr als die Hälfte kleiner

Eine Neuauflage der Vereisung ist die CryoShape-Methode, bei der Narbengewebe praktisch von innen nach außen tiefgefroren wird und anschließend zugrunde geht.

Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Eine besondere Art der Kryotherapie von hypertrophen Narben und Keloiden stellt die "CryoShape-Technologie" dar.

Professor Yaron Har-Shai vom Carmel Medical Center Haifa demonstrierte die intraläsionale Methode bei der 24. Fortbildungswoche für Dermatologie und Venerologie in München am Beispiel eines Keloids, das nach einem Ohrpiercing entstanden war.

Eine spezielle Nadel, verbunden mit einem Kühlsystem, wird in das Keloid eingeführt und kühlt dieses von innen nach außen ab. Im Kern des Geschehens werden bei dieser Prozedur Temperaturen von bis zu -60 °C erreicht.

Die Folge: Das Narbengewebe stirbt ab, während normales Gewebe unbeeinträchtigt bleibt. Durch eine Vorbehandlung sowie eine transläsionale Lokalanästhesie lässt sich während und unmittelbar nach der Maßnahme eine gute Schmerzkontrolle erreichen.

Mit der intraläsionalen Kryochirurgie schrumpfen Ohrkeloide nach einer einzigen Behandlung durchschnittlich um 67 Prozent und hypertrophe Narben an der Brust oder im Rücken- und Schulterbereich um 50 Prozent bzw. 60 Prozent, so Har-Shai.

Auch Rötungen, Juckreiz, Narbenfestigkeit und Schmerz verringern sich signifikant. Har-Shai berichtete von weniger als drei Prozent Therapieversagern.

Vorteile gegenüber der Kontaktmethode seien die geringere Schmerzempfindung sowie eine deutlich niedrigere Rezidivrate. Bei den meisten Patienten, so Har-Shai, sei nur eine Sitzung erforderlich.

Außer bei der Behandlung hartnäckiger Narben kann die CryoShape-Methode auch beim Basalzellkarzinom, beim Plattenepithelkarzinom, bei Hypergranulation sowie zur Kryoablation des Samenstrangs bei chronischem Leisten- bzw. Hodenschmerz eingesetzt werden, wenn die Patienten nicht auf konventionelle Therapien ansprechen. (St)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Internationales Konsensus-Statement

VEXAS-Syndrom: Fünf Jahre Forschung trägt erste Früchte

Neue S3-Leitlinie veröffentlicht

Lichen sclerosus erkennen und leitliniengerecht therapieren

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Symptome, Ursachen und Therapie

© Evgeniya Markina | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Trockene Augen

Symptome, Ursachen und Therapie

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Arzneimittelbasierte Wundsalben

© AndreyPopov | iStock

Optimale Wundheilung

Arzneimittelbasierte Wundsalben

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Erhöhtes Risiko für immunvermittelte Hautkrankheiten

© supawat bursuk | iStock

Übergewicht bei Kindern

Erhöhtes Risiko für immunvermittelte Hautkrankheiten

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Schematische Wirkprinzipien verschiedener immuntherapeutischer Ansätze beim Multiplen Myelom

© Johnson & Johnson

Therapie des Multiplen Myeloms

Ebnet die Präzisionsmedizin den Weg zur funktionellen Heilung dieser Neoplasie?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Janssen-Cilag GmbH, Neuss
Abb. 1: sPGA-Ansprechen über zwei Jahre

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [1]

Psoriasis-Therapie bei Kindern und Erwachsenen

PDE-4-Hemmer: erste orale Systemtherapie für Kinder − auch bei besonderen Manifestationen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Amgen GmbH, München
Abb. 1: Weniger als 50% der Systemtherapie-geeigneten Patientinnen und Patienten werden auch eine Systemtherapie beginnen

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Atopische Dermatitis

Optimale Krankheitskontrolle mit der richtigen Behandlung für höhere Patientenzufriedenheit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: AbbVie Deutschland GmbH und Co. KG, Wiesbaden
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Lungensurfactant

Warum Seufzen der Atmung gut tut

Lesetipps
Der Rücken eines Mannes mit Gürtelrose zeigt Vesikel.

© Chinamon / stock.adobe.com

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung