Neue Empfehlungen zur Krebsprävention
GENF (sh). Zehn Jahre nach der Veröffentlichung des ersten Berichts zum Einfluss von Ernährung und körperlicher Aktivität auf die Prävention von Krebskrankheiten hat der World Cancer Research Fund (WCRF) einen aktualisierten zweiten Bericht publiziert. Dessen Ergebnisse und Empfehlungen wurden auf einem Symposium beim Welt-KrebsKongress in Genf vorgestellt.
Veröffentlicht:Im Zentrum des Berichts steht eine wissenschaftliche systematische Bewertung der veröffentlichten Literatur, die von Expertengruppen nach definierten Kriterien beurteilt wurde. Die daraus abgeleiteten Empfehlungen lauten:
- Das Körpergewicht sollte innerhalb der normalen Grenzen so gering wie möglich sein.
- Als körperliche Aktivität wird täglich ein strammer Fußmarsch von mindestens 30 Minuten oder eine entsprechende Bewegung empfohlen. Inaktive Verhaltensweisen wie häufiges Fernsehen sind zu vermeiden.
- Energiereiche Getränke, also zuckerhaltige Limonaden und Fruchtsäfte, sowie Fastfood sind zu vermeiden. Die Essensportionen sollten möglichst klein gehalten werden.
- Pflanzliche Nahrungsmittel sind zu bevorzugen, wobei möglichst wenig stärkehaltige Produkte gegessen werden sollten. Mindestens fünfmal täglich Gemüse oder Obst in möglichst unbearbeitetem Zustand sollten auf dem Speiseplan stehen. Faserreiche Ernährung ist zu bevorzugen, wobei der unterschiedliche Fasergehalt bei den einzelnen pflanzlichen Nahrungsmitteln zu beachten ist. Frisches Obst ist meist sehr faserarm, getrocknete Aprikosen sind wiederum sehr faserreich.
- Rotes Fleisch und vor allem weiterverarbeitete Fleischprodukte wie Geräuchertes und Gepökeltes sollten gemieden werden. Pro Woche sollte der Konsum von rotem Fleisch auf 500 g beschränkt werden.
- Männer sollten täglich nicht mehr als zwei alkoholhaltige Drinks (je 10 bis 15 g Ethanol), Frauen höchstens einen Drink zu sich nehmen.
- Der tägliche Salzkonsum sollte nicht höher als 6 g sein, wobei zu beachten ist, dass etwa 75 Prozent des Salzes aus vorgefertigten Nahrungsmitteln stammt.
- Nahrungsmittelergänzungen werden für die Krebsprävention nicht empfohlen. So ist zum Beispiel eine schädliche Wirkung von Beta-Karotin in hohen Dosen bei Rauchern nachgewiesen.
Diese Empfehlungen entsprechen weitgehend denen zur Prävention von Diabetes mellitus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wer sich daran hält, hat also einen vielfältigen Nutzen.