Neue Studien stützen Rituximab-Therapie bei Rheuma

BERLIN (gvg). Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA), die nicht mehr auf TNFa-Blocker ansprechen, können bei einem Wechsel auf Rituximab-Infusionen mit langfristiger Wirksamkeit rechnen. Das belegen neue Studiendaten von der Jahrestagung der US-Rheumatologen.

Veröffentlicht:

Rituximab (MabThera®) eliminiert die B-Zellen und wirkt so stark antirheumatisch. Ein Therapiezyklus besteht aus zwei Infusionen à 1000 mg im Abstand von zwei Wochen. Rituximab reduziert nicht nur die Entzündungsaktivität, sondern vermindert - ähnlich wie TNFa-Blocker - die in Röntgenaufnahmen sichtbare Progression. Es wurde 2006 für die Therapie von RA-Patienten zugelassen, die nicht auf TNFa-Blocker angesprochen haben.

Daten zur Langzeit-Effektivität der Substanz wurden bei der Jahrestagung des American College of Rheumatology (ACR) vorgestellt, berichtete Privatdozentin Andrea Rubbert von der Uniklinik Köln. In einer offenen Studie wurden RA-Patienten aus drei randomisiert-kontrollierten Studien zusammengeführt. Alle hatten auf einen ersten Zyklus mit Rituximab angesprochen. Kam es bei diesen Patienten frühestens 24 Wochen nach dem ersten Rituximab-Zyklus zu einer Reaktivierung der RA, gab es einen zweiten Rituximab-Zyklus. Weitere Zyklen waren je nach Symptomatik möglich.

Im Mittel verstrichen zwischen den Zyklen 40 Wochen. "Diese Abstände bleiben mit steigender Zahl der Zyklen gleich", so Rubbert bei der Veranstaltung von Roche Pharma in Berlin. Es scheint also keinen Gewöhnungseffekt zu geben, so die bisherigen Erfahrungen mit bis zu acht Zyklen. Auch bei der Effektivität der Folgezyklen gab es keine Unterschiede zum ersten Zyklus: Jeweils 40 Prozent der Patienten hatten eine 50-prozentige Besserung ihrer Symptome (ACR50-Antwort).

Interessant sei auch der Blick auf den Rheumafaktor, sagte Rubbert. "Wir sehen Patienten, bei denen der Rheumafaktor im Verlauf der Rituximab-Therapie negativ wird", betonte die Expertin. Ein positiver Rheumafaktor gilt als Hinweis auf schwerere Krankheitsverläufe. Was die Konversion für den einzelnen Patienten bedeutet, ist aber noch unklar.

STICHWORT

Rituximab

Der Antikörper Rituximab greift in die Entzündungskaskade ein, indem er an eine bestimmte Oberflächenstruktur von B-Lymphozyten bindet (CD20). Damit werden vier Schlüsselfunktionen der B-Zellen gehemmt. Das sind: die Ausschüttung von Zytokinen, die Präsentation von Antigenen, die T-Zell-Aktivierung und die Produktion von Auto-Antikörpern (Rheumafaktoren). (eb)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Verträglichkeit von Rheuma-Medikamenten

Leberschäden durch Methotrexat? – Eher ist’s eine MASLD

Fettgewebe als Entzündungsorgan

Deshalb lohnt sich Abnehmen auch bei Gelenkrheuma

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blick in eine Modellpraxis

DiGA bald auch in der ePA

Studie mit über 10.000 Personen

Leberzirrhose: Niedrigere Komplikationsrate unter SGLT-2-Inhibitoren

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick