Pankreas-Ca

Neuer Ansatz für eine Therapie?

Forscher hoffen, einen neuen Therapie-Ansatz gegen Pankreas-Ca gefunden zu haben. Dabei ist die eigene Körperabwehr von Bedeutung.

Veröffentlicht:

HEIDELBERG. Sammeln sich bestimmte Immunzellen, die T-Zellen, um einen Tumor, um ihn zu bekämpfen, kann das dem Tumor sogar eher nützen als schaden.

Wie es dazu kommt, haben Forscher des Uniklinikums Heidelberg und des National Cancer Institutes in Bethesda, USA herausgefunden (Nat Med. 2015; 21(11):1337-43).

Sie zeigten im Tierversuch am Beispiel des aggressiven Pankreas-Ca, dass der weitere Verlauf der Erkrankung entscheidend davon abhängt, wie häufig in den versammelten Immunzellen ein bestimmter Signalweg, der sogenannte alternative p38-Signalweg, aktiviert wird, teilt das Uniklinikum Heidelberg mit.

Krebszellen im Wachstumsschub

Über diesen Signalweg setzen die T-Zellen die Produktion von Entzündungs-Botenstoffen in Gang. In Folge locken diese Zytokine weitere Immunzellen an und halten eine chronische Entzündungsreaktion am Laufen, heißt es in der Mitteilung.

Zytokine seien zwar wichtig, um den Angriff des Immunsystems auf den Tumor zu koordinieren, einige förderten aber auch die Vermehrung, Wanderung und Ausreifung von Tumorzellen.

Da sie dank der Abwehrreaktion des Immunsystems rund um den Tumor in hoher Konzentration vorkämen, erhielten die Krebszellen einen regelrechten Wachstumsschub.

Signalweg blockiert

Bilden viele T-Zellen ihre Entzündungsstoffe über den alternativen p38-Signalweg, regen sie damit das Tumorwachstum an.

Als die Forscher diesen Signalweg, der nur in den T-Zellen vorkommt, blockierten, sei der Krebs langsamer gewachsen, berichtet die Uniklinik Heidelberg.

"Das eröffnet neue Behandlungsmöglichkeiten: Durch die Blockade dieses Signalwegs könnte man etablierte Therapien durch die Wachstumshemmung entscheidend unterstützen und so Zeit für die Patienten gewinnen", wird Dr. Matthias Gaid zitiert, einer der Erstautoren der Studie. ( eb)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Preisverleihung

Preisgekrönte Innovationen auf dem Hauptstadtkongress

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Überbehandlung mit Folgen

Schilddrüsenhormone: Zu viel L-Thyroxin bringt Knochen in Gefahr

Sie fragen – Experten antworten

Geimpft mit Varilrix: Wie nun gegen Herpes zoster impfen?

Lesetipps
Bei Leberzirrhose liegt das Risiko für eine Dekompensation im ersten Jahr nach Diagnosestellung bei bis zu 30 Prozent; eine der häufigsten Formen der Dekompensation, Aszites, entwickelt sich im Laufe des Lebens bei bis zu 40 Prozent der Personen mit Leberzirrhose.

© Dr_Microbe / stock.adobe.com

Studie mit über 10.000 Personen

Leberzirrhose: Niedrigere Komplikationsrate unter SGLT-2-Inhibitoren

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung