Neuer Impfstoff schützt Kinder sicher vor Brechdurchfall

MÜNCHEN (fvw). Zur Prophylaxe von Rotavirus-Gastroenteritiden bei Kindern steht jetzt mit RotaTeq® ein weiterer Impfstoff zur Verfügung. Er läßt sich gut in das empfohlene Impfschema integrieren.

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Das Robert-Koch-Institut berichtet für das Jahr 2005 über mehr als 54 000 gemeldete Rotavirus-Erkrankungen in Deutschland. Professor Klaus-Peter Zimmer von der Uniklinik Gießen schätzt jedoch die Zahl der jährlich infizierten Kinder auf eine halbe Million. Mit dem neuen Impfstoff können Kinder vor Infektionen mit Rotaviren der fünf vorherrschenden Serotypen G1, G2, G3, G4 und G9 geschützt werden.

Die erste Impfdosis sollte im Alter von sechs bis zwölf Wochen gegeben werden. "Am besten starten Sie direkt in der 7. Lebenswoche. Zwischen den Impfungen müssen jeweils vier Wochen liegen. Die gesamte Impfung sollte mit der 26. Woche abgeschlossen sein", so Zimmer bei der Einführungsveranstaltung von Sanofi Pasteur MSD in München.

Zimmers Angaben zufolge kann der Impfstoff problemlos in das empfohlene Impfschema integriert werden, etwa bei den Untersuchungen U3 und U5. Der pentavalente Wirkstoff vertrage sich gut mit allen geforderten Impfungen, auch mit den Vakzinen für Säuglinge gegen Diphtherie, Tetanus, Polio, Haemophilus influenzae, Hepatitis B und Pneumokokken.

Die bislang größte Impfstoffstudie REST1 (Rotavirus Efficacy and Safety Study) mit knapp 70 000 Kindern dokumentiert die zuverlässige Wirksamkeit: Der Impfstoff verhinderte zu 98 Prozent schwere Rotavirus-Gastroenteritiden durch die Serotypen G1, G2, G3 und G4. Dadurch gingen auch die Einweisungen in die Klinik um 96 Prozent zurück.

Zur Rotavirus-Impfung hat die STIKO noch nicht Stellung genommen. Die Vakzine kann derzeit nur als IGeL angeboten werden und kostet für eine Grundimmunisierung mit drei Dosen nach Angaben des Unternehmens etwa 170 Euro.

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