Resistente Erreger

Neuer Test beschleunigt Keim-Diagnose

Mit einem neuen Verfahren lassen sich Carbapenemase-produzierende Bakterien binnen 45 Minuten diagnostizieren.

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KÖLN. Forschern der Universität zu Köln und des Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) ist es gelungen, die Diagnose von resistenten Erregern zu beschleunigen.

Mit einem neuartigen immunochromatographischen Verfahren konnten die Wissenschaftler in einer Studie Bakterien, die gegen Carbapeneme resistent sind, innerhalb von 20 bis 45 Minuten aus Blutkulturen mit einer 100-prozentigen Sicherheit nachweisen, teilt die Universität zu Köln mit. Aktuelle Testverfahren dauerten noch 16 bis 72 Stunden.

In der Studie wurden Blutproben untersucht, die mit Carbapenemase-produzierenden Bakterien versetzt wurden (PLoS ONE 2018; 13: e0204157). Hierbei konnten drei der vier häufigsten Carbapenemasen – OXA-48, KPC und NDM – mit einem einzigen Testverfahren direkt aus positiven Blutkulturen entdeckt werden, ohne dass eine zeitaufwendige weitere Anzüchtung auf Agarplatten notwendig wurde. Das neue Verfahren ist schnell, einfach anzuwenden, kostengünstig und kann in jedem klinisch-mikrobiologischen Labor durchgeführt werden, heißt es in der Mitteilung der Uni Köln.

"Wir sind mit diesem Verfahren unserem Ziel, mit multiresistenten Erregern infizierte Patientinnen und Patienten so schnell wie möglich helfen zu können, einen Riesenschritt näher gekommen", wird Erstautor Professor Axel Hamprecht zitiert "Bei derartig aggressiven Erregern zählt jede Minute, um eine gezielte Therapie zu starten. Jetzt müssen sich Folgestudien anschließen, um unsere Erkenntnisse so schnell wie möglich in die klinische Praxis zu überführen." (eb)

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