Zweite Mücke

Neuer Wirt des Zika-Virus denkbar

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG. Das Zika-Virus breitet sich in Süd- und Mittelamerika rasant aus. Mittlerweile melden auch die USA, Frankreich und Italien Fälle, in denen das Virus vermutlich sexuell von Reiserückkehrern übertragen wurde.

Wie weit sich die Epidemie tatsächlich ausbreiten wird, hängt aber nicht nur vom Hauptüberträger - der Mosquitoart Aedes aegypti - ab, meinen Wissenschaftler um Dr. Lauren Gardner von der University of New South Wales in Sydney (Lancet 2016; online 17. März).

Aufgrund ihrer Berechnungen haben die Forscher verschiedene Risikokarten für eine mögliche Verbreitung des Zika-Virus entwickelt. Denn nicht nur Aedes aegypti komme als Wirt des Virus in Frage, auch in den Mückengattungen Anopheles, Culex und Mansonia habe man das Virus nachgewiesen. Mindestens zehn Aedes-Arten seien zudem als natürliches Reservoir des Zika-Virus bekannt.

Eine dieser Aedes-Arten ist die Mücke Aedes albopictus. Wie gut die Mosquitoart das Virus tatsächlich übertragen kann, ist allerdings bislang unklar. Gardner und ihre Kollegen haben daher zwei Szenarien analysiert: Im ersten Fall überträgt allein Aedes aegypti das Zika-Virus.

Würde dieses Szenario eintreten, bleibe das Verbreitungs-Risiko geografisch auf Nordamerika mit Florida, Lousiana und Texas beschränkt. Stelle sich allerdings auch Aedes albopticus als starker Virus-Überträger heraus, bestünde das Risiko autochthoner Infektion auch in Kanada, Chile, Süd- und Ostasien sowie in weiten Teilen Westeuropas. (bae)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Profilansicht eines Mannes in das die Anatomie der Nase, nasennebenhöhlen und des Mundes und Rachens eingezeichnet sind.

© svetazi / stock.adobe.com

Dreiarmige Interventionsstudie

Sinus-Operation lohnt sich offenbar bei chronischer Rhinosinusitis

Ein Vorteil der Lebendspende ist, dass man sie schon vor Beginn der Dialyse machen darf.

© picsfive / stock.adobe.com

Interview zu Lebendnierenspenden

Beratungsfall Organspende: Warum Hausärzte hier besonders gefragt sind