Neues Wundgel beschleunigt Heilung und spart Kosten

BERLIN (gvg). Das neu erhältliche Wundgel Repithel® beschleunigt nicht nur die Wundheilung. Es kann, zumindest im Krankenhaus, auch Kosten sparen, indem Liegezeiten verkürzt und Komplikationen verringert werden.

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Die Arznei ist ein neues Polyacryl-Gel für die feuchte Wundbehandlung, das mit jod- und wasserhaltigen Fettpartikeln (Liposomen) versetzt ist. Es wurde auf einer Veranstaltung des Unternehmens Mundipharma auf dem Chirurgenkongreß in Berlin vorgestellt. In der zur Zulassung führenden Phase-III-Studie konnte es die durchschnittliche Zeit bis zur vollständigen Wundheilung verglichen mit der Kontrollgruppe um etwa ein Viertel senken - und zwar bei Patienten, die wegen akuter chirurgischer Wunden, Verbrennungen oder schwerer, chronischer Wunden eine Spalthauttransplantation erhalten hatten.

"Wir haben parallel dazu eine Kosten-Nutzen-Analyse vorgenommen, in der sich die Arznei nicht nur als wirksam, sondern auch als sehr wirtschaftlich erwies", sagte Privatdozent Matthias Augustin von der Universitätshautklinik Freiburg. Die Gesamtkosten der Therapie hätten in der Studie mit 167 Teilnehmer bei 3743 Euro pro Patienten gelegen, das waren 667 Euro weniger als in der Kontrollgruppe, in der die Patienten herkömmliche Fettgaze-Verbände erhalten hatten.

"Die Behandlung mit dem neuen Wundgel selbst kostete pro Patient durchschnittlich 177 Euro mehr als die Standardtherapie. Weil aber die durchschnittliche Dauer des Krankenhausaufenthalts um zwei Tage verkürzt und die Erfolgsrate bei den Spalthaut-Transplantationen erhöht werden konnte, wurde diese höhere Anfangsinvestition mehr als kompensiert", so Augustin.

Die Studienleiter empfehlen das Produkt vor allem bei problematischen und infektionsgefährdeten Wunden, etwa bei Verbrennungen, bei chronischen Wunden und bei der Anwendung von Spalthaut-Transplantaten. Das Präparat sei aber durchaus auch bei der offenen Wundversorgung verwendbar.

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