Ösophagitis heilt besser, wenn auch gleichzeitig abgespeckt wird

Schaffen es übergewichtige Patienten mit Refluxösophagitis, parallel zu ihrer medikamentösen Therapie einige Pfunde loszuwerden, können sie auch mit besseren Therapieergebnissen rechnen.

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Wer als Patient mit Refluxösophagitis abnimmt, trägt zum Erfolg der Arzneitherapie bei.

Wer als Patient mit Refluxösophagitis abnimmt, trägt zum Erfolg der Arzneitherapie bei.

© Foto: elliwww.fotolia.de

WIESBADEN. Den positiven Effekt einer Gewichtsreduktion in Kombination mit einer medikamentösen Therapie bei Refluxösophagitis haben vor Kurzem Wissenschaftler von der Universität Tainan in Taiwan mit einer neuen Studie bestätigt.

In der auch beim Gastro Update in Wiesbaden vorgestellten Studie sind bei 113 Patienten mit höhergradiger Refluxösophagitis (Los Angeles Grad C/D) die endoskopischen Heilungsraten nach vier Wochen und am Ende einer sechsmonatigen Therapie mit täglich 40 mg Esomeprazol dokumentiert worden (The American Journal of Gastroenterology 103, 2008, 2209). Bei der Los-Angeles-Klassifikation der Refluxösophagitis werden insgesamt vier Schweregrade unterschieden. "Grad C" bedeutet dabei konfluierende Mukosa-Läsionen bis zu 75 Prozent des Gesamtumfangs, "Grad D"-Mukosa-Läsionen mit mindestens 75 Prozent des Gesamtumfangs.

Eine komplette Heilung der Refluxösophagitis wurde nach vier Wochen bei 47 Prozent und nach sechs Monaten bei 74 Prozent der Studienteilnehmer dokumentiert. Patienten mit Übergewicht (BMI über 25 kg/m

) hatten dabei schon nach vier Wochen mit 33 Prozent signifikant niedrigere Heilungsraten als Normalgewichtige mit 66 Prozent. Auch nach sechs Monaten waren die Heilungsraten bei Übergewicht mit 60 Prozent versus 98 Prozent signifikant niedriger.

Weiterhin stellten die Ärzte um Dr. Bor-Shyang Sheu fest, dass übergewichtige Patienten, die während der sechsmonatigen Therapie eine Gewichtsabnahme entsprechend einer Reduktion des BMI um mindestens 1,5 kg/m

erreichten, mit 83 Prozent eine höhere Heilungsrate hatten als Studienteilnehmer mit unverändertem Gewicht (Heilungsrate: 52 Prozent).

Eine Gewichtsreduktion entsprechend eines Rückgangs des BMI um mindestens 1,5 kg/m

wurde als unabhängiger Prädiktor ("Risikofaktor") für eine höhere Heilungsrate errechnet. (sec)

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