Opiat-Kombi lindert Schmerz und Obstipation

BERLIN (djb). Die Schmerztherapie mit Opioiden geht bei den meisten Patienten mit einer Obstipation einher. Dieser unangenehme Effekt, der meist eine Begleitmedikation mit Laxanzien erforderlich macht, kann mit einer Fixkombination aus retardiertem Oxycodon und retardiertem Naloxon vermieden werden, hat Professor Esther Pogatzki-Zahn aus Münster erinnert.

Veröffentlicht:
Für eine Schmerzlinderung durch Opiate müssen Patienten mit starken Rückenschmerzen häufig Verstopfungssymptome in Kauf nehmen.

Für eine Schmerzlinderung durch Opiate müssen Patienten mit starken Rückenschmerzen häufig Verstopfungssymptome in Kauf nehmen.

© Foto: imago

Wie Pogatzki-Zahn beim Deutschen Schmerzkongress berichtet hat, belegt eine multizentrische, randomisierte und Placebo-kontrollierte Phase-III-Studie die gute Wirksamkeit und Verträglichkeit der fixen Kombination aus Oxycodon und Naloxon (Targin®) bei Schmerzpatienten.

463 Patienten mit mittelstarken bis starken chronischen Rückenschmerzen wurden über zwölf Wochen mit Oxycodon / Naloxon, retardiertem Oxycodon allein oder Placebo behandelt. Das Kombinationspräparat linderte die Schmerzen signifikant besser als Placebo und gleich gut wie retardiertes Oxycodon (Oxygesic®), wie Pogatzki-Zahn berichtete.

59 Patienten hatten bereits bei Studienbeginn aufgrund ihrer Vortherapie eine starke Obstipation. Sie erreichten mindestens 50 Punkte auf dem Bowel Function Index (BFI).

Am Ende der 12-wöchigen Therapie sei in der mit dem Kombipräparat behandelten Gruppe der BFI um 2,3 Punkte im Vergleich zum Ausgangswert gesunken, so Pogatzki-Zahn bei einer von Mundipharma unterstützten Veranstaltung. Die Häufigkeit spontaner Darmentleerungen ohne Einnahme von Laxanzien hatte zudem von durchschnittlich 1,9 pro Woche auf 4,2 zugenommen. Mit retardiertem Oxycodon nahm die Zahl der spontanen Darmentleerungen jedoch von 2,4 auf 2,1 pro Woche ab. Mit der Kombitherapie benötigten die Patienten nur an 15 Tagen Laxanzien im Vergleich zu 24 Tagen mit der Oxycodon-Therapie.

STICHWORT

Bowel Function Index (BFI)

Der BFI ist eine von Mundipharma entwickelte und validierte Methode zur subjektiven Beurteilung der Darmtätigkeit. Die Darmfunktion wird anhand der Leichtigkeit der Defäkation, des Gefühls der inkompletten Darmentleerung und der persönlichen Einschätzung der Obstipation jeweils während der letzten sieben Tage vor Konsultation beurteilt. Auf einer numerischen Analogskala von 0 (leicht/überhaupt nicht) bis 100 (größte Schwierigkeiten/sehr stark) werden Mittelwerte aus den drei Variablen gebildet (mittlerer BFI)

(djb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Was tun, wenn ein Patient Typ-1- und Typ-2-Diabetes hat? Die aktualisierte S3-Leitlinie gibt Antworten. (Symbolbild)

© Halfpoint / stock.adobe.com

Breiter gefasste Therapieziele

Aktualisierte Leitlinie zu Typ-1-Diabetes: Lebensqualität rückt nach vorne

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung