PSA-Schwankung bei Krebstherapie ist normal

BERLIN (gvg). Bei Patienten mit hormonrefraktärem Prostatakarzinom, die mit Docetaxel therapiert werden, kann es in den ersten Monaten zu starken Schwankungen des PSA-Werts kommen. Diese sollten nicht Anlass zum Therapieabbruch sein.

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Darauf haben Urologen auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Urologie in Berlin hingewiesen. "Ärzte sollten den Verlauf der Erkrankung auf jeden Fall zunächst über drei Monate beobachten, bevor sie sich Gedanken über einen Therapieabbruch machen", sagte Dr. Holger Borchers vom Universitätsklinikum in Aachen.

Der PSA-Wert alleine helfe bei der Bewertung der Therapie mit Docetaxel (Taxotere®) nur bedingt weiter, so Borchers auf einer von Sanofi-Aventis unterstützten Veranstaltung. Schwankungen im PSA-Wert seien eher die Regel als die Ausnahme: "Ondulierende PSA-Verläufe und auch plötzliche Anstiege sind kein Problem und sollten keineswegs zum Therapieabbruch führen."

Lediglich wenn der PSA-Wert vor Beginn der Docetaxel-Therapie konstant gestiegen sei und danach ohne Unterlass im selben Tempo weiter steige, sei dies ein Hinweis, dass die Patienten auf die Therapie nicht ansprechen. Umgekehrt sei eine mindestens 30-prozentige Reduktion des PSA-Wertes in den ersten drei Monaten ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Therapie wirke. Alle anderen PSA-Verläufe aber sagen alleine nicht viel aus. Borchers empfiehlt, auf jeden Fall mindestens drei Monate zu therapieren. Gibt es dann Zweifel an der Wirksamkeit, sollten klinische Symptomatik, PSA-Wert und radiologische Daten gemeinsam ausgewertet werden, um eine optimale Entscheidungsgrundlage zu haben.

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