Corona-Aufarbeitung beginnt

Pandemievorsorge: Sachsen-Anhalt will aus Corona-Fehlern lernen

Eine 15-köpfige Expertenkommission soll bis Jahresende erste Ergebnisse vorlegen. Eine unabhängige Bewertung sei mit Blick auf künftige herausforderungen notwendig, so Ministerpräsident Haseloff.

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Magdeburg. Als erstes Bundesland will Sachsen-Anhalt die Corona-Pandemie aufarbeiten. Eine 15-köpfige Expertenkommission der Landesregierung, die am Donnerstag ihre Arbeit aufnahm und unabhängig von der Politik agiert, soll erste Ergebnisse bis zum Jahresende vorlegen. „Erst danach“, so Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), „beginnt der politische Diskurs.“

Die Vertreter aus Medizin, Gesundheitsvorsorge, Recht, Verwaltung, Schule, Medien, Wirtschaft, Handwerk, Sport und Kultur könnten alle relevanten Unterlagen einsehen, nichts werde geschwärzt. Haseloff: „Eine unabhängige Bewertung aus heutiger Sicht ist wichtig für die Zukunft. Was war falsch? Was richtig? Wie gerecht und notwendig waren die Maßnahmen?“ Man brauche die Antworten, um Handlungsempfehlungen für neue Pandemien abzuleiten.

Kritisch wertet Haseloff aus heutiger Sicht die restriktive Abschottung besonders gefährdeter Menschen in Alters- und Pflegeheimen sowie das Verbot, an Beerdigungen teilzunehmen. „Wir haben damals nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt.“

Doch mit dem Ziel, das Gesundheitssystem am Laufen zu halten, sei teilweise über die Stränge geschlagen worden. „Auch wir standen unter Druck.“ Künftig müsse man besser gewappnet sein. Das beginne bei der Bereitstellung von Ressourcen. Besonders Masken hätten in der Anfangszeit gefehlt. (zie)

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