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Phytos lindern Symptome bei Tonsillitis

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Ein Kollege fragt im Internet: Was sind pflanzliche Optionen bei akuter Tonsillitis, was ist möglicherweise bei gleichzeitiger Antibiotikagabe zu beachten?

Professor Jürgen Reichling: Eine Tonsillitis wird häufig durch eine virale Besiedlung eingeleitet und dann durch eine bakterielle Superinfektion manifest. Typische Symptome sind etwa Schluckbeschwerden, starke Halsschmerzen, Fieber, vermehrter Speichelfluss und Halslymphknotenschwellungen. Wird die Infektion durch ß-hämolysierende Streptokokken verursacht, dann ist eine Antibiotikum-Behandlung das Mittel der Wahl.

Die Tonsillitistherapie kann mit pflanzlichen Arzneimitteln lediglich begleitend unterstützt werden. Dadurch wird eine Linderung der Symptome - Schluckbeschwerden und Halsschmerzen - erreicht. Außerdem klingt die Entzündung schneller ab und Rezidive sind seltener.

Zur unterstützenden Behandlung haben sich entzündungshemmende und desinfizierende Mundspülungen mit Salbei- und Kamillentee bewährt. Kalte Getränke (keine Obstsäfte) oder Eis können zusätzlich starke Halsschmerzen lindern.

Weitere Optionen sind Teezubereitungen aus Isländischem Moos oder Frischpflanzenpresssäfte aus Spitzwegerichkraut. Lutschpastillen mit Isländischem Moos oder Bonbons mit ätherischem Öl aus Salbei lindern den lokalen Entzündungsreiz.

Als Fertigarzneimittel stehen zwei Präparate zur Verfügung, die als wirksame Bestandteile einmal einen ethanolisch-wässrigen Extrakt aus der Umckaloabowurzel (siehe auch Zeitschrift für Phytotherapie 2009; 30: 6) und zum anderen eine Kombination (alkoholische Zubereitung) aus Eibischrinde, Eichenrinde, Kamillenblüten, Löwenzahnkraut, Schachtelhalmkraut, Schafgarbenkraut und Walnussblättern enthält (Imupret®).

Wechselwirkungen von Antibiotika mit den genannten pflanzlichen Arzneimitteln und Teezubereitungen sind bisher nicht bekannt.

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