Pluspunkte für adjuvante Krebs-Therapie

KARLSRUHE (kat). Eine adjuvante Therapie mit Goserelin zusätzlich zur Radiotherapie bessert die Prognose von Patienten mit lokal fortgeschrittenem Prostata-Karzinom.

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Das ergab eine Studie der Radiation Therapy Oncology Group (RTOG) ergeben. Sie wurde von Professor Thomas Wiegel aus Ulm bei einer Veranstaltung von AstraZeneca in Karlsruhe vorgestellt.

In die Studie wurden 977 Männer mit Prostata-Ca und mit ungünstiger Prognose (fortgeschrittenes Karzinom mit Lymphknotenbefall) aufgenommen. Sie wurden entweder bis zur Progression nur bestrahlt oder bekamen während der Radiotherapie bereits eine androgensuppressive Behandlung.

Nach einer Beobachtungszeit von im Median 7,6 Jahren betrug mit der adjuvanten Therapie mit Goserelin (Zoladex®) der Anteil der Überlebenden 49 Prozent; 39 Prozent waren es mit alleiniger Radiotherapie. Das krankheitsfreie Überleben der Patienten lag bei 37 Prozent mit Goserelin versus 23 Prozent ohne. Fernmetastasen traten bei 24 Prozent versus 39 Prozent auf.

In einer weiteren Studie wurde belegt, daß die neoadjuvante Therapie mit Goserelin über vier Monate zusätzlich zur Radiotherapie bei Prostata-Ca-Patienten mit günstigem Gleason-Wert und großen Tumoren Vorteile bringt.

Das Gesamtüberleben bei einem Gleasonwert von 2 bis 6 betrug nach acht Jahren 70 Prozent mit Goserelin im Vergleich zu 52 Prozent unter alleiniger Radiotherapie.

Dann wurde untersucht, welchen Nutzen eine längerfristige Hormontherapie bei fortgeschrittenem Prostata-Ca bringt. Die Patienten wurden nach einer Radiotherapie und Hormonbehandlung (Goserelin plus Flutamid) weitere 24 Monate mit Goserelin behandelt, oder sie erhielten keine weitere Therapie.

Nach fünf Jahren ergab sich mit Goserelin kein Vorteil beim Überleben, wohl aber bei der biochemisch definierten Progressionsfreiheit und Fernmetastasen.

In der Subgruppe der Patienten mit einem Gleasonwert von 8 bis 10 zeichnete sich ein Überlebensvorteil ab (81 Prozent versus 71 Prozent).

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