INTERVIEW

Praxis Update - mehr Durchblick im Daten-Dschungel 2006

WIESBADEN (cin). Das speziell für Hausärzte konzipierte Praxis Update hat Premiere. "Das Besondere ist, dass nur für den Praxisalltag relevante Studienergebnisse des vergangenen Jahres vorgestellt und bewertet werden", sagte Professor Christian Ell aus Wiesbaden im Gespräch mit Christiane Inholte von der "Ärzte Zeitung". Ell leitet gemeinsam mit Professor Klaus Wahle aus Münster die Fortbildung.

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Ärzte Zeitung: Das Praxis Update hat Premiere. Was war die Motivation ein Update speziell für Allgemeinmediziner zu organisieren?

Ell: Das Update für Internisten ist mit überragendem Erfolg angenommen worden. Darum haben wir uns überlegt, auch Allgemeinmedizinern eine speziell auf ihren Praxisalltag zugeschnittene Fortbildung anzubieten.

Ärzte Zeitung: Was unterscheidet die Fortbildung vom Internisten Update und was ist das Besondere?

Ell: Beim Praxis Update ist die gesamte Bandbreite der Themen enthalten, die in der Allgemeinmedizin wichtig sind. Außer den klassisch internistischen Teilbereichen, etwa der Kardiologie, der Gastroenterologie, der Rheumatologie oder zu Diabetes, gibt es weitere wichtige Hausarzt-Themen wie Neurologie, Geriatrie, HNO, der Schmerztherapie oder Urologie.

Das Besondere an der Veranstaltung ist, das Experten nur relevante Studienergebnisse des vergangenen Jahres vorstellen und bewerten. Es geht also nicht darum, Bekanntes zu wiederholen, sondern darum, neue Erkenntnisse zu vermitteln und einzuordnen. Denn bei der Fülle von neuen Daten ist es weder für Fachärzte noch für Hausärzte heute möglich, sich einen wirklichen Überblick zu verschaffen.

Ärzte Zeitung: Können Sie einen kleinen Vorgeschmack auf das liefern, was die Teilnehmer erwartet?

Ell: Ein wichtiges Thema wird das inhalative Insulin sein. Kollegen können erfahren, welchen Nutzen die neue Therapie für Patienten hat. Im Gastroenterologie-Seminar wird weiterhin eine Studie mit 50 000 Patienten vorgestellt, die eindeutig den Nutzen der Koloskopie belegt hat. Bei der Auswertung wurde zudem festgestellt, dass Männer doppelt so häufig an Darmkrebs erkranken wie Frauen - eine für Niedergelassene sehr wichtige Erkenntnis für die Prävention. Abschließend ein Beispiel aus der Kardiologie: Patienten, denen ein beschichteter Stent implantiert wurde, brauchen mehr als die übliche Antikoagulation über sechs Monate: Die Therapiezeit sollte mindestens verdoppelt werden. Studien haben ergeben, dass es bei nur sechsmonatiger Blutverdünnung zu einer hohen Rate von Herzinfarkten mit schlechter Prognose gekommen war.

Infos und Anmeldung zu den Praxis Updates in Berlin (27. und 28. April) und Wiesbaden (4. und 5. Mai) unter: www.praxis-update.de

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