Reisemedizin

Rifttalfieber auf französischer Ferieninsel

Auf der Insel Mayotte im Indischen Ozean häufen sich Fälle von Rifttalfieber. Mückenschutz und Hygiene sind ratsam.

Von Dr. Sandra Witteck und Professor Tomas Jelinek Veröffentlicht:

Seit November sind auf der französischen Insel Mayotte im indischen Ozean 114 Menschen an Rifttalfieber erkrankt, und zwar vorwiegend im Zentrum und im Nordwesten der Insel. Auch gab es Ausbrüche bei Tieren, berichtet die International Society for Infectious Diseases. Erstmals waren 2007 Menschen auf Mayotte an dem Fieber erkrankt, auch 2013 hatte es Infektionen gegeben, so das ECDC.

Das Rifttalvirus (Familie Phenuiviridae) ist in Subsahara-Afrika verbreitet, vor allem im Osten und Süden. Auch in Saudi-Arabien und im Jemen gab es in der Vergangenheit Infektionen. Stechmücken übertragen die Erreger primär auf Nutztiere wie Rinder, Schafe oder Ziegen. Menschen können sich darüber hinaus durch Blut oder Ausscheidungen befallener Tiere infizieren, ebenso durch Verzehr kontaminierten Tierprodukte und durch infektiöse Aerosole. Besonders gefährdet sind Tierhalter, Hirten, Metzger und Tierärzte.

Die Symptome der Erkrankung sind unspezifisch wie Fieber, Kopfweh und Myalgien. Die Infektionen heilen meist nach einigen Tagen aus. In seltenen Fällen kann es zu hämorrhagischem Fieber, Enzephalitis oder Augenbeteiligung bis hin zur Erblindung kommen. Etwa ein Prozent der Menschen mit Rifttalfieber sterben, bei hämorrhagischem Verlauf sind es etwa 50 Prozent. Es wird symptomatisch behandelt, die Gabe von Ribavirin kann erwogen werden.

Eine Impfung gibt es nicht. Zur Prophylaxe sollten Tierkontakte vermieden und Mückenstichen vorgebeugt werden, etwa durch körperbedeckende Kleidung sowie mit Repellents und Moskitonetzen. Auch sollten nur durchgegartes Fleisch und pasteurisierte Milchprodukte konsumiert werden.

Die Autoren arbeiten für das CRM (Centrum für Reisemedizin)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Kasuistik

Tularämie: „Furunkel“ führte auf die falsche Fährte

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung