Risiko-Gebiete für FSME ausgeweitet

BERLIN (dpa/ug). Das Risiko, sich in Deutschland mit FSME zu infizieren, ist gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der als Risiko-Regionen eingestuften Städte und Landkreise um sieben auf 90 erhöht. Das geht aus dem aktuellen "Epidemiologischen Bulletin" des RKI hervor.

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Die Zahl der gemeldeten FSME-Infektionen ist 2004 leicht gesunken: auf 274. 2003 war ein Rekord von 276 Infizierten registriert worden.

    274 FSME-Infektionen sind 2004 dem RKI gemeldet worden.
   

Bei 254 der im letzten Jahr gemeldeten FSME-Patienten habe der Infektionsort genau zugeordnet werden können, so das RKI: Fast 90 Prozent der Infektionen traten in Baden-Württemberg (48 Prozent) und Bayern (39 Prozent) auf, wo auch 81 der FSME-Risikokreise liegen.

Neun Prozent entfielen auf Hessen. Erstmals hatte sich in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt jeweils ein Mensch angesteckt. Die anderen Infektionen waren in Österreich, der Tschechischen Republik, Dänemark, Polen, der Schweiz und Weißrußland erworben.

Neu auf der Liste der FSME-Risikokreise sind in Bayern Neu-Ulm, Schweinfurt, Wunsiedel im Fichtelgebirge, Amberg, Schwabach und Würzburg. Gestrichen wurde der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, wo sich seit 1995 niemand mehr infiziert hat. In Baden-Württemberg ist Heidelberg und in Hessen der Landkreis Offenbach hinzugekommen.

Die neu ausgewiesenen Kreise grenzten fast alle an bekannte Risikogebiete, heißt es im RKI-Bericht. Die Daten bestätigten erneut, daß es im Süden Deutschlands größere, weitgehend zusammenhängende FSME-Naturherde gebe.

Man müsse davon ausgehen, daß es in ganz Bayern ein FSME-Risiko gebe, auch wenn nicht alle Landkreise als Risikogebiete ausgewiesen seien, so Privatdozent Jochen Süss vom Nationalen Referenzlabor für durch Zecken übertragene Krankheiten in Jena. Die übrigen Kreise mit FSME-Risiko liegen in Thüringen und Rheinland-Pfalz.

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