Rückenschmerz - da helfen nicht nur Arzneien

PORTLAND (hub). Zur Therapie von Patienten mit akuten oder chronischen Rückenschmerzen können nicht-pharmakologische Verfahren eine Option sein. Bei akuten Schmerzen hilft etwa eine oberflächliche Wärmetherapie.

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Welche nicht-pharmakologischen Methode bei akuten und chronischen Rückenschmerzen effektiv und geeignet sind, wollten Forscher der Universität von Oregon beantworten. Ihre Ergebnisse sollen Grundlage für Therapie-Empfehlungen der US-Schmerzgesellschaft und der Ärzteakademie sein.

Die Forscher kommen zu folgenden Ergebnissen: Nachgewiesen ist die Wirksamkeit bei chronischen Schmerzen im unteren Rückenbereich für Manualtherapie der Wirbelsäule, interdisziplinäre Reha-Maßnahmen, Ausgleichssport sowie kognitive Verhaltenstherapie und progressive Entspannungstechniken. Mit diesen Methoden nahm der Schmerz auf einer visuellen Analogskala mit 100 Punkten um 10 bis 20 Punkte mehr ab als mit Scheintherapien oder Placebo. Auch Akupunktur, Massagen, Yoga und physische Konditionierung zeigten positive Effekte (Ann Int Med 147, 2007, 492).

Für akute Schmerzen im unteren Rückenbereich - also bei Schmerzen mit einer Dauer unter vier Wochen - waren nur zwei Maßnahmen effektiv in der Schmerzlinderung: oberflächliche Wärmebehandlung und Manualtherapie.

Fast 1300 wissenschaftliche Artikel wurden durchforstet. Gesucht wurde nach Veröffentlichungen zu insgesamt 17 Therapie-Optionen bei akuten und chronischen Schmerzen im unteren Rücken. Außer den genannten Methoden waren das etwa Rückenschule, mechanische Stützen im Lendenbereich, Behandlungen mit Niedrigenergie-Laser oder Diathermie mit Kurzwellen. 40 Studien entsprachen den zuvor festgelegten Qualitätskriterien. Ausgeschlossen waren Studien mit Patienten mit Schmerzen durch Traumata, Krebs, Infektionen, Osteoporose oder Fibromyalgie.

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