Sartan verringert Diabetes-Retinopathie

ROM (hbr). Der Angiotensin-II- Rezeptorblocker Candesartan beeinflusst offenbar eine diabetische Retinopathie günstig: Bei Typ-2- Diabetikern ging die Retinopathie unter der Sartanbehandlung zurück. Und bei Typ-1-Diabetikern traten weniger Neuerkrankungen auf.

Veröffentlicht:

Das ist das Ergebnis des Programms DIRECT (Diabetic Retinopathy Candesartan Trial). In dem von Takeda und AstraZeneca geförderten Programm wurde erstmals der Einfluss eines Sartans auf die Primärprävention und das Fortschreiten einer diabetischen Retinopathie geprüft.

An drei Studien nahmen 3326 Typ-1-Diabetiker mit normalem Blutdruck mit und ohne Retinopathie teil (keine proliferative Retinopathie). Zudem wurden 1905 Typ-2-Diabetiker mit einer Retinopathie aufgenommen. Sie erhielten täglich 16 oder 32 mg Candesartan oder Placebo und wurden mindestens 48 Monate lang beobachtet. Die primären Endpunkte, Veränderungen bei der Inzidenz und der Progression der Retinopathie, wurden zwar nicht erreicht. Trotzdem seien die Ergebnisse ermutigend, so Professor Anne K. Sj¢lie aus Odense beim europäischen Diabetologen-Kongress in Rom.

So sank etwa bei den mit Candesartan behandelten Typ-2-Diabetikern im Vergleich zu Patienten der Placebogruppe die Rate für ein Fortschreiten der Retinopathie um 13 Prozent. Der Unterschied ist aber nicht signifikant. Dagegen wurde eine Regression der Retinopathie um 34 Prozent häufiger beobachtet als in der Placebogruppe, wie Sj¢lie betonte.

Dieser Vorteil für den sekundären Endpunkt fiel sehr signifikant aus. Bei Typ-1-Diabetikern ohne Retinopathie zu Studienbeginn verringerte Candesartan die Retinopathie-Inzidenz im Vergleich zur Kontrollgruppe um 18 Prozent, wenn auf der Retinopathie-Skala eine Änderung des Retinopathiegrades um zwei Stufen zu Grunde lag. Das Ergebnis verfehlte knapp die Signifikanz. Bei einer Veränderung um drei Stufen war der Unterschied zugunsten des Sartans mit 35 Prozent statistisch signifikant.

www.direct-results.org/

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Diabetes, Herzinsuffizienz, CKD

RAAS-Inhibitoren: Seltener Hyperkaliämie bei Gabe von SGLT2-Hemmern

Mit Nüchternglukose und Anthropometrie

Risiko für Diabetes lässt sich offenbar berechnen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neue transsektorale S3-Leitlinie

Diagnose und Management des Delirs – so geht’s!

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Lesetipps
Professor Jan Galle

© Dirk Hoppe/NETZHAUT

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus