Bremen

Schlaganfall-Lotse hilft Eltern und Kindern

Wenn Kinder einen Schlaganfall erleiden, sind Eltern meistens überfordert. In Bremen berät Marco Vollers die Betroffenen.

Veröffentlicht:

BREMEN. Der erste deutsche Kinder-Schlaganfall-Lotse hat in Bremen seine Arbeit aufgenommen. Marco Vollers arbeitet am neurologischen Rehabilitationszentrum Friedehorst in Bremen.

Rund 300 Kinder erleiden in Deutschland jährlich einen Schlaganfall, ein Drittel davon im Mutterleib oder unter der Geburt, erklärt Vollers.

"Die Eltern sind mit der völlig neuen Situation meistens überfordert und brauchen Beratung", sagt Vollers der "Ärzte Zeitung".

"Vor allem in der Zeit nach der Akut-Klinik profitieren die Angehörigen und das betroffene Kind von einer spezialisierten Beratung." Dabei geht es um Fragen der Arztwahl ebenso wie darum, wo es Fahrräder für halbseitig gelähmte Kinder gibt. Das Wissen um den kindlichen Schlaganfall sei kaum verbreitet, so Vollers.

Auch viele Hausärzte seien beim kindlichen Schlaganfall unsicher. "Besonders die sozialen und emotionalen Folgen eines kindlichen Schlaganfalls werden oft übersehen", sagt Vollers.

Oft verlören die betroffenen Kinder bestimmte Fertigkeiten, zum Beispiel beim Spielen mit Freunden und reagierten eruptiv aggressiv auf den Verlust. "Klar, dass sich die Spielkameraden dann bedroht fühlen und das Kind meiden", sagt Vollers. Spiel- oder Kunsttherapie-Angebote könnten den jungen Patienten helfen.

Vollers ist Teil des Versorgungszentrums Kindlicher Schlaganfall, ein Netz von Experten und spezialisierten Einrichtungen, das die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe in den vergangenen Jahren aufgebaut hat. Finanziert wird die Stelle aus Spenden der Stiftung. (cben)

Telefonnummer Marco Vollers: 0421/ 638.1579

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Nach Änderung der Leitlinien

Persistierendes Foramen ovale: Mehr Diagnosen bei jungen Schlaganfallpatienten

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Wo hakt es am meisten zwischen Pflege und Arztpraxen, Frau Schülke?

Lesetipps
Ein stark übergewichtiger Mensch

© Christian Ure

Ausweitung beschlossen

Liposuktion bei Lipödem wird GKV-Leistung in allen Stadien

Darmkrebs-Screening beim Benutzen einer öffentlichen Toilette

© Alexander / stock.adobe.com

Früherkennung neu gedacht

Neue Idee fürs Darmkrebs-Screening: Die Toilette schlägt Alarm

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung