Schmerztherapeuten wollen integriert werden

MANNHEIM (bd). Der Schmerz muss im medizinischen Alltag und in der Forschung stärker ins Visier genommen werden, forderte Professor Rolf-Detlef Treede aus Mannheim im Vorfeld des Deutschen Schmerzkongresses in Mannheim.

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Fast ein Fünftel der Bevölkerung leidet unter Schmerzen. Die dadurch verursachten Kosten - in erster Linie durch Arbeitsunfähigkeit und Berentungen - würden in Deutschland auf 25 Milliarden Euro jährlich geschätzt, sagte der ehemalige Präsident der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS) in Mannheim.

Bei rechtzeitiger spezialisierter Therapie wäre nach Einschätzung von Treede ein großer Teil der Kosten vermeidbar. In Deutschland gebe es aber zu wenig Schmerztherapeuten, so Treede mit Hinweis auf eine Untersuchung des DIMDI zur schmerztherapeutischen Versorgung.

Leuchtturm Mannheim

Danach wird hierzulande nur ein Fünftel des Bedarfs an Schmerztherapeuten gedeckt. Als besonders wichtig erachten die Fachgesellschaften die Integration der Schmerztherapie ins Medizinstudium.

Die Ausbildung in Schmerztherapie sei seit 2003 leider kein Pflichtfach im Medizinstudium mehr, bedauerte Treede. In der Ärzteausbildung an der Mannheimer Universitätsmedizin (UMM) hingegen werde großer Wert auf die Integration dieses Faches gelegt, sagte der Leiter des Schmerzzentrums an der UMM, Privatdozent Dr. Justus Benrath.

Im reformierten Medizincurriculum in Mannheim (MaReCum) gebe es seit einem Jahr ein verpflichtendes Curriculum über "Schmerzentstehung und Schmerztherapie" für alle angehenden Ärzte.

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