Schon ein paar Schritte senken den Blutzucker

MELBOURNE (rb). Es muss nicht gleich das Fitnessstudio sein: Wer viel sitzt, kann seinen Blutzucker bereits senken, indem er gelegentlich aufsteht und ein paar Schritte geht.

Veröffentlicht:

Dass bereits geringfügige Bewegung messbar auf den Zucker- und Fettstoffwechsel wirkt, belegt eine kleine Cross-over-Studie aus Melbourne in Australien (Diabetes Care online, 28. Februar).

Daran beteiligt waren 19 übergewichtige Patienten (BMI über 25) im Alter von 45 bis 65, eingeteilt in drei Gruppen zu acht, fünf und sechs Probanden. Sie mussten nüchtern zunächst zwei Stunden sitzen und anschließend 200 ml eines standardisierten Testgetränks mit 75 g Kohlehydraten und 50 g Fett trinken. Danach wurden sie einer von drei Gruppen zugewiesen.

Drei Gruppen eingeteilt

Gruppe 1 verbrachte fünf Stunden sitzend mit Fernsehen, Lesen oder am Computer, nur für den Gang zur Toilette standen sie auf.

Gruppe 2 verhielt sich wie Gruppe 1, begab sich aber alle 20 Minuten für zwei Minuten aufs Laufband bei mittlerer Intensität (rund 3 km/h).

Gruppe 3 machte es wie Gruppe 2, allerdings war das Gehband auf mittlere Geschwindigkeit geschaltet (rund 6 km/h).

Über einen Unterarm-Venenkatheter entnahmen ihnen die Forscher stündlich Blut zur Bestimmung von Glukose und Insulin. Aus den Werten berechneten sie eine Kurve und die Fläche unter der Kurve als Maß für die Glukose- oder Insulinmenge. Als Formel verwendeten die Wissenschaftler: Konzentration x Zeit, also mg/dl x h oder mU/l x h.

Bei leichten Gehintervallen um rund 24 Prozent niedriger

Für die Sitzgruppe ergaben sich Werte von 124 mg/dl x h für den Blutzucker und 138 mU/ml x h fürs Insulin. Die Intervallgeher mit leichter Belastung hatten Werte von 95 mg/dl bzw. 105,6 mU/ml, die mäßig belasteten Geher brachten es auf 88 mg/dl und 106,3 mU/ml.

Der Blutzucker lag damit bei leichten Gehintervallen um rund 24 Prozent und bei anstrengenderem Gehen um knapp 30 Prozent niedriger.

Das 20-minütige Gehen reduzierte den Insulinspiegel um gut 23 Prozent. Die 2-h-Werte der Plasmaglukose erreichten bei den Dauersitzern 144 mg/dl, bei den Leichtgehern 135 mg/dl und bei den zügig Gehenden 130 mg/dl.

Fazit: Bei langem Sitzen zwischendurch kurz zu gehen verbessert den Glukosemetabolismus.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Perioperative Komplikationen

Allgemeinchirurgie: HbA1c präoperativ bestimmen!

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Porträt: Dr. Jörg Sandmann | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Porträt: Dr. Jörg Sandmann | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Der hypogonadale Patient in der Hausarztpraxis

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Besins Healthcare Germany GmbH, Berlin
Neues Wocheninsulin für Typ-2-Diabetes

© Springer Medizin Verlag

Neues Wocheninsulin für Typ-2-Diabetes

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Für die Einarbeitung sollten Neulinge eine feste Ansprechpartnerin im Team haben. (Motiv mit Fotomodellen)

© Manu Reyes / Stock.adobe.com

Willkommenskultur

Neu im Team? Was Praxen beim Onboarding beachten sollten

Menschen laufen am Strand

© KOTO - stock.adobe.com

Nicht-medikamentöse Behandlung

Sport bei Kniegelenksarthrose? Move it or loose it!

Arzt untersuch das Knie eines Patienten

© gilaxia / Getty Images / iStock

Interview mit Leitlinien-Koordinator

Gonarthrose-Therapie: „Nur wenige Maßnahmen wirken“