Schützt Therapie mit Olmesartan vor Mikroalbuminurie?

MÜNCHEN (gvg). Auf dem Europäischen Kardiologie-Kongreß fiel der Startschuß für die bisher größte Primärpräventions-Studie bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2. In der ROADMAP-Studie wird untersucht, ob der AT1-Rezeptor-Blocker Olmesartan das Auftreten einer diabetischen Mikroalbuminurie verzögern oder verhindern kann.

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Bisher ist nur bekannt, daß AT1-Rezeptor-Blocker das Fortschreiten einer bestehenden Nierenschädigung bei Diabetikern verzögern können.

Die randomisierte, kontrollierte ROADMAP-Studie wird von Professor Hermann Haller von der Medizinischen Hochschule Hannover geleitet. ROADMAP steht für Randomised Olmesartan And Diabetes MicroAlbuminuria Prevention. Teilnehmen werden 4400 Typ 2-Diabetiker mit zusätzlichen kardiovaskulären Risikofaktoren und bisher unauffälliger Eiweißausscheidung im Urin.

Die Rekrutierung der Patienten, die zusätzlich zu einer eventuellen antihypertensiven Therapie 40 mg Olmesartan (Olmetec®) oder Placebo erhalten, beginnt im Anschluß an den ESC im September. ACE-Hemmer und andere AT1-Rezeptor-Blocker sind zur Blutdrucksenkung nicht erlaubt.

"Die enorme Gruppengröße ist nötig, um über einen Fünfjahreszeitraum statistisch einen 30prozentigen Unterschied bei der Inzidenz neuauftretender Mikroalbuminurien entdecken zu können", sagte Haller auf einer Veranstaltung des Unternehmens Sankyo. Entwickelt ein Patient im Studienzeitraum eine Mikroalbuminurie, erhält er für den Rest der Zeit in jedem Fall Olmesartan. Die größte Herausforderung werde es sein, in beiden Gruppen die gleiche Blutdrucksenkung zu gewährleisten, um das Ergebnis nicht durch Bluthochdruck-bedingte Nierenschädigungen zu verfälschen, so Haller. Die Ergebnisse von ROADMAP werden voraussichtlich 2012 vorliegen.

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