Sind Narben bei Stents bald Vergangenheit?

MÜNCHEN (kat). Stents sind in der Therapie von Koronarstenosen oft unvermeidlich, um das Schrumpfen des Gefäßlumens zu verhindern. Ein neuer Stent soll die Verträglichkeit bald noch steigern.

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"Stents sind aber auch wie ein Koronarpiercing und der Körper reagiert auf den Fremdkörper mit einer Art Narbenkolloid," erläuterte Professor Dr. Sigmund Silber aus München, Präsident und Initiator des 1. P-C-I-Kongresses in deutscher Sprache.

Stentthrombosen waren lange Jahre die Achillesferse der interventionellen Kardiologie im Vergleich zur Herzchirurgie - zumal Rückrufaktionen hier nicht möglich sind, sondern der Fremdkörper lebenslang im Körper bleibt. Die erforderliche duale Plättchenaggregationshemmung hat ihre Tücken, zumal nicht eindeutig geklärt ist, wie lange sie wirklich benötigt wird. In den USA gehe der Trend zur lebenslangen dualen Hemmung, so Silber. So wundert es nicht, dass fieberhaft an der Weiterentwicklung der derzeitigen Drug Eluting Stents (DES) gearbeitet wird. Nach und nach kommen sie dem idealen Koronarstent immer näher, wie Silber sagte.

Mit dem NOBORI-Stent liegt nun ein DES vor, der optimale mechanische Eigenschaften hat und wegen seiner S-Form auch in Seitenästen gut platziert werden kann. Aufgrund seines abluminalen Coating wird Biolimus gerichtet freigesetzt. Das erhöht die Verträglichkeit, denn die systemische Belastung ist, wie Dr. Stefan Hoffmann aus Berlin ausführte, deutlich geringer. Von Vorteil ist, dass der Wirkstoff Biolimus auch antientzündliche Eigenschaften hat und extrem fettlöslich ist, so dass er gut ins Gewebe diffundiert. Auch den Anspruch, dass der Fremdkörper sich auflöst, nachdem er nicht mehr benötigt wird, wird erfüllt.

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